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Belastungsgrenze beim Wolf könnte in der Oberlausitz schon erreicht sein

Bund und Länder haben den Weg zum leichteren Abschuss von Problemwölfen freigemacht. Jäger fordern mehr, Naturschützer fürchten die nächsten Schritte.

Von Irmela Hennig
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Problemwölfe können bald leichter abgeschossen werden. Und was kommt als Nächstes?
Problemwölfe können bald leichter abgeschossen werden. Und was kommt als Nächstes? © dpa/Klaus-Dietmar Gabbert (Archiv)

Wölfe, die Schutzzäune überwinden und Nutztiere reißen, können künftig leichter getötet werden. Darauf haben sich Bund und Länder vor wenigen Tagen geeinigt. Demnach dürfen die Bundesländer dem Abschuss der Tiere für Gebiete mit vielen Nutztierrissen erlauben - schon beim ersten Mal, wenn ein Wolf einen „zumutbaren Herdenschutz“ überwindet. Es ist nicht mehr nötig, genetisch einen bestimmten Wolf als Verursacher zu ermitteln.

Umsetzung: Sachsen bereitet Regelung vor

Sachsen erarbeite derzeit eine Regelung, um den Beschluss umzusetzen, heißt es aus dem sächsischen Umweltministerium. Man werde mit Verbänden und Kommunen sprechen. Und man sei in Kontakt mit anderen Ländern, um möglichst einheitliche Standards zu finden. Erste Erlasse strebe man für das 1. Quartal 2024 an. Der zuständige Minister Wolfram Günther (Grüne) hatte gegenüber Medien aber gesagt, dass es nicht darum gehe, den Bestand zu reduzieren. Das sei eine rote Linie für ihn. Der Wolf müsse streng geschützt bleiben.

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