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Ein "Bunker" mit Bibliothek, Konzertsaal und DDR-Notstrom-Aggregat

Vom Minihaus bis zum Schloss - wie ungewöhnlich einige Menschen zwischen Löbau und Zittau wohnen, zeigt eine SZ-Serie. In Löbau halten noch zwei Bewohner in der ehemaligen Jägerkaserne die Stellung.

Von Markus van Appeldorn
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Professor Klaus Werner in seiner 16.000 Bände umfassenden Bibliothek.
Professor Klaus Werner in seiner 16.000 Bände umfassenden Bibliothek. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Wer Professor Klaus Werner daheim besucht, könnte glauben, ein Gefängnis zu betreten. Sobald man die Haustüre passiert hat, fällt hinter einem noch mit einem satten metallenen Klang eine schwere Stahlgittertür ins Schloss. Nein, Professor Klaus Werner und seine Frau Carmen haben keine gesteigerte Angst vor Einbrechern - die Tür gehört zur Originalausstattung des bunkerartigen Baus auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in Löbau. Und die Gittertür sollte auch nicht - wie sonst in der DDR verbreitet - verhindern, dass jemand hinauskommt, sondern dass jemand unbefugt hineingelangt. Werners Zuhause war nicht das Kasernengefängnis. "Das sollte hier die Telefonzentrale der NVA-Offiziershochschule werden", sagt er. Kurz vor Fertigstellung kam die Wende - und irgendwann später das Ehepaar Werner. Die beiden sind heute die einzigen Menschen, die in der Kaserne wohnen.

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