Es war der 27. Januar 1945, an dem das größte Verbrechen der Nazis allen Menschen offenbart wurde: der Holocaust - der industriell betriebene Massenmord an Millionen von Juden. An jenem Tag befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Und jener Tag wird heute begangen als Gedenktag an alle Opfer des Holocaust und des Naziterrors. Anlässlich dieses Gedenktages besuchte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag die Gedenkstätte in Großschweidnitz, den Ort, an dem etliche Menschen dem Euthanasie-Programm der NS-Mörder zum Opfer fielen.
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Als einen "besonderen Ort - auch in meiner Heimat", bezeichnete Kretschmer die Gedenkstätte. Der 27. Januar führe die Menschen immer wieder zusammen und gemahne, die eigene Geschichte immer wieder wachzuhalten. "Würde man für jedes Opfer des Holocaust nur eine Schweigeminute einlegen - man müsste elf Jahre schweigen", sagte er. Die Geschichte des Dritten Reiches sei eine Geschichte der Entgrenzung gewesen. "Wenn man anfängt, Leben in unwertes und wertes Leben einzuteilen, endet das in einer Katastrophe", sagte er. Die Menschenwürde sei niemals verhandelbar, dürfe nie Gegenstand von Kompromissen werden. Auch Worte des Dankes fand Kretschmer: "Es ist ein Wunder, dass Deutschland nach diesem Zivilisationsbruch überhaupt zurückkehren konnte in die Gemeinschaft zivilisierter Staaten."