Und wieder ist ein Fahrkartenautomat in der Oberlausitz gesprengt worden: Nach Oderwitz, Neugersdorf und Wilthen hat es diesmal das Gerät auf dem Löbauer Bahnhof erwischt. Gestern in den frühen Morgenstunden haben Unbekannte den Automaten gesprengt. 30 000 Euro Schaden sind so entstanden, gestern früh hatten einige Züge Verspätung. Gestern über den Tag sickerten allerdings nur wenige Erkenntnisse nach außen. „Wir haben bislang selbst nur Vermutungen“, erklärt Thomas Knaup von der Polizeidirektion in Görlitz. Obwohl auf Bahnanlagen üblicherweise die Bundespolizei im Einsatz ist, ermitteln hier die sächsischen Beamten, da eine Straftat vorliegt.

Fakt ist, dass es damit einigermaßen schwierig wird, in Löbau Fahrkarten zu erwerben. Die Reiseagentur musste vor wenigen Wochen aus der Bahnhofshalle ausziehen, ein Reisebüro, das entsprechende Verträge mit der Bahn hat, gibt es in Löbau nicht. Die Bahn verweist indes darauf, dass es eine Weile dauern wird, bis es in Löbau einen neuen Automaten geben kann. Immerhin würden bundesweit Automaten zerstört, ein neuer koste eine mittlere fünfstellige Summe, erklärt eine Sprecherin. Fahrgäste können im Zug Tickets kaufen, die Zugbegleiter seien informiert.

Gegen 4.13 Uhr wurde gestern die Polizei informiert, dass es auch Löbau getroffen hat. Spezialisten des sächsischen Landeskriminalamts fanden den Verdacht bestätigt, dass das Gehäuse mit einem Sprengkörper geöffnet wurde. Die Täter wollten offensichtlich an die Geldkassette heran. Ob und wie viel Geld fehlt, war gestern noch unklar. Die Polizei sucht nun Zeugen, die mutmaßliche Täter gesehen oder die Sprengung gehört haben. Sie sollen sich an 03581 468224 oder andere Polizeidienststellen wenden. (SZ/gw)