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Löbaus neue Flüchtlingsunterkunft öffnet pünktlich

Ab August beziehen neue Asylbewerber die zweite Gemeinschaftsunterkunft in Löbau. Der Landkreis Görlitz hält trotz sinkender Zahlen daran fest.

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© Matthias Weber

Löbaus zweite Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge wird ab 1. August bezogen. Die Vorbereitungen liegen im Plan, bestätigte Kreissprecherin Marina Michel auf Nachfrage. Damit wird es neben dem bisherigen Gebäude in der Georgewitzer Straße einen zweiten Standort für die zentrale Unterbringung in der Stadt geben. Zwar sei in den vergangenen Monaten die Zahl der ankommenden Flüchtlinge weiter rückläufig.

Dennoch sehe man die Eröffnung in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße als nötig an. „Damit werden wir auch die Unterkunft in der Georgewitzer Straße nicht mehr so dicht besetzen müssen“, sagt Frau Michel. Das entspanne auch mögliches Konfliktpotenzial, das durch das Zusammenleben auf engem Raum immer entstehen könne. Deshalb habe man die bereits gestarteten Bemühungen, das Haus instand zu setzen, trotz der sinkenden Zahlen von Neuankömmlingen nicht gestoppt.

Rein zahlenmäßig benötigt der Kreis momentan keine neuen Unterkünfte. Das hat zwei Gründe: Zum einen kamen von Januar bis Juni lediglich 691 Menschen neu im Kreis an, zum anderen sind 790 nicht mehr in der Statistik. Sie wurden abgeschoben, zogen in andere Bundesländer oder kehrten freiwillig in ihre Herkunftsländer zurück.

Die Sanierung der Bonhoeffer-Straße 11 kostet den Kreis reichlich 1,5 Millionen Euro. Das ist vor einigen Wochen deutlich geworden. Der lange Leerstand des einstigen Wohnheimes hat dem Gebäude zugesetzt. Technische Anlagen sind verschlissen. Die anstehenden Arbeiten sind so massiv, dass ein Baugenehmigungsverfahren notwendig wurde. Der Kreistag hatte der Investition Ende Juni zugestimmt, zumal die Gelder sicher waren: „Die Finanzierung ist zu 100 Prozent gedeckt“, sagte der erste Beigeordnete des Kreises, Thomas Gampe damals. Demnach übernimmt der Freistaat Sachsen die Kosten. „Zusätzliche Belastungen für den Haushalt des Kreises wird es nicht geben“, erklärte der Kreiskämmerer.

Der Landkreis hatte das Gebäude im vergangenen November gekauft, während der Hoch-Zeit der Flüchtlingswelle. Kosten: 163 000 Euro. Rund 150 Asylbewerber sollen hier künftig eine Unterkunft finden. Gemeinschaftsunterkünfte müssen die Anforderungen für Sonderbauten erfüllen. Das betrifft unter anderem den Brandschutz. Parallel zum Bauantrag wurde inzwischen mit den Bauarbeiten begonnen. Das Baugenehmigungsverfahren verzögerte sich aber. Hintergrund sei die „enorme Überlastung der Brandschutzprüfingenieure des Freistaates Sachsen“, heißt es vom Landkreis. (SZ/abl mit SZ/mk)