Merken

Lohmener müssen mehr Steuern zahlen

Die Grund- und die Gewerbesteuer steigen. Außerdem werden 2012 die Abwassergebühren neu berechnet.

Teilen
Folgen
NEU!

Von Heike Sabel

Der Lohmener Gemeinderat hat jetzt wahr gemacht, was Bürgermeister Jörg Mildner (CDU) schon im Gespräch zum Jahreswechsel ankündigte: Steuererhöhungen. Im nächsten Jahr müssen die Lohmener mehr Grund- und Gewerbesteuern zahlen.

Die Grundsteuer A für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft steigt von 275 auf 300 Prozent, die Grundsteuer B für sonstige Grundstücke von 360 auf 390. Für Gewerbetreibende gelten künftig als Berechnungsgrundlage 390 Prozent, das sind 20 mehr als derzeit noch. Damit liegt Lohmen dann bei der Grundsteuer A leicht über dem Landesdurchschnitt von 292,5. Bei der die meisten Grundstückeigentümer betreffenden Grundsteuer B ist Lohmen noch knapp unter dem Sachsen-Schnitt von 397,5.

Die Erhöhungen sollen der Gemeinde jährlich 37.000 Euro mehr bringen, wobei die Grundsteuern 16.000 und die Gewerbesteuern 21.000 Euro ausmachen. Letztere Summe ist jedoch relativ unsicher, da sie vom Gewinn der Unternehmen abhängt. Außerdem kann es passieren, dass die Kommune Gewerbesteuer zurückzahlen muss.

Zudem rechnet Lohmen trotz der Erhöhung mit weniger Einnahmen. Im vorigen Jahr brachten die Gewerbetreibenden noch 230.000 Euro. Dieses Jahr wird von 20.000 Euro weniger ausgegangen. 210.000 Euro sollen es trotz der Erhöhung auch im nächsten Jahr sein.

Die Lohmener erhöhen nun seit 1993 zum zweiten Mal die Steuern. Da die Gemeinde nun erstmals seit vielen Jahren wieder einen Kredit aufnimmt, kommt sie um die Steuererhöhung nicht herum. Ohne sie würde der Kreis Lohmen den Kredit nicht genehmigen.

Der letzte Kredit stammte aus der Mitte der 90er-Jahre. Diesmal wird er vor allem für die Umsetzung der Maßnahmen zum Hochwasserschutz benötigt.

Keine Rathewalder Verhältnisse

Nach den Steuern werden nächstes Jahr auch die Abwassergebühren steigen. Mildner kündigt eine Neuberechnung an und geht danach von einer Erhöhung der von der jeweiligen Abwassermenge abhängigen Gebühr an. In welchen Größenordnungen, kann der Bürgermeister noch nicht sagen. Die derzeitigen 3,09 Euro pro Kubikmeter gelten seit 2007.

Zum Vergleich: In Wehlen werden gegenwärtig 3,75 Euro verlangt, in Rathewalde sind es sogar 4,58 Euro. Nur 1,16 Euro pro Kubikmeter sind es hingegen in Heidenau. Hier kommen jedoch noch 79 Cent pro Quadratmeter für Niederschlagswasser hinzu. Doch auch in Heidenau wird nach der neuen Berechnung im nächsten Jahr mit einer Steigerung gerechnet.

Lohmens Bürgermeister Mildner begründet die bevorstehenden Erhöhungen unter anderem mit den gestiegenen Kosten für Strom und Benzin. Beides wird für den Betrieb der Kläranlage benötigt. „Rathewalder Verhältnisse“ werde Lohmen aber nicht erreichen.