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Lok Kamenz wird 65

Der Sportverein ist mit 148 Mitgliedern einer der kleineren. Das will man gar nicht ändern, die Tendenz steigt dennoch.

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© René Plaul

Von Ina Förster

Wenn Horst Stoklas zurück schaut, dann muss er lächeln. Mit Begeisterung spricht er von den letzten 20 Jahren. Als er in den 90er-Jahren von Potsdam nach Kamenz kam, hier seine Frau kennenlernte und dann auch recht bald in den Sportverein bei Lok eintrat, hätte er niemals geahnt, dass er 2014 hier sitzen und über das anstehende Jubiläum sprechen würde. Er wollte einfach Volleyball spielen …

Das tut er heute übrigens auch noch, aber er arbeitet seit 14 Jahren ebenso an der Vorstandsspitze und hat somit in seiner Freizeit das ein oder andere mehr zu tun, als gewöhnlich. Nun stehen auch noch die Jubiläums-Ereignisse ins Haus. „65 Jahre wird Lok schon alt. Das ist eine tolle Zahl. Und die wollen wir im kommenden Jahr gebührend feiern“, sagt er. Sportliche und familiäre Aktionen sollen sich übers ganze Jahr ziehen.“ Wobei wir schon beim Stichwort wären: Familie!

Der SV Lok ist heute einer der kleineren Sportvereine der Region. Und mit dieser Rolle ganz zufrieden. Zu Gründungszeiten in den Fünfzigern zählte die BSG Lok Kamenz gut 700 Sportler. Die heutige fast familiäre Atmosphäre in den einzelnen Sportabteilungen Volley- und Fußball, Badminton und Tischtennis, in der Gymnastik- sowie allgemeinen Sportgruppe hat aber einen ganz besonderen Reiz. „Ich vergleiche uns immer mit den kleinen Handwerksbetrieben, die in der großen Wirtschaft auch das Salz in der Suppe sind. So sind wir es innerhalb der großen Sportvereine, mit denen wir aber durchweg gute Kontakte pflegen und mitunter sogar Freundschaften“, so Horst Stoklas.

Schöne Erfolge im Nachwuchsbereich

Mit 148 Mitgliedern darf man sich durchaus sehen lassen. Tendenz steigend. Vor allem im Nachwuchsbereich beim Badminton sowie Tischtennis gibt es schöne Erfolge. Immerhin sind 37 angemeldete Kinder und Jugendliche im Verein mit an Bord. Seit dieser Saison ist man sogar mit der Abteilung Tischtennis ins Wettkampfgeschehen eingestiegen. Und schlägt sich ganz wacker vorn an der Spitze. „Großen Verdienst daran haben unsere Übungsleiter Heinz Thiel und dessen Sohn Robert“, lobt Horst Stoklas. Lizenzierte Trainer sind mittlerweile leider Mangelware. Und man muss sich über jeden Einzelnen freuen. „Der Landessportbund bietet und finanziert da zwar viele Qualifizierungen, aber die laufen meist an den Wochenenden. Und auch so kostet der Job eines Übungsleiters natürlich mehr Zeitaufwand“, weiß Horst Stoklas. Umso erfreulicher ist es, wenn man wie letzte Woche auf der großen Lok-Mitgliederversammlung Menschen wie Daniela Burkhardt aus Cunnersdorf mit der Ehrennadel des Landessportbundes in Silber auszeichnen konnte. „Es war uns eine besondere Freude, die langjährige Sportfreundin zu ehren. Sie ist selber Mutter von zwei Kindern, arbeitet im Schichtbetrieb. Und dennoch geht sie mit ganzem Herzen in ihrer Arbeit in der Abteilung Badminton auf“, so der 58-Jährige.

Sponsoren sind Mangelware

Auf der Vollversammlung wurde ebenfalls deutlich, in welche Richtung der Verein will. „Wir möchten unsere finanziellen Sicherheiten stärken, damit wir solide bestehen können“, so Stoklas. Seit 2012 muss der Verein tiefer ins Säckel greifen, nachdem die Stadt die Zuwendungen für Kinder und Jugendliche im Sportbereich um die Hälfte kürzte. Von 30 Euro pro Kind und Jahr blieben am Ende nur 15 Euro übrig. Außerdem änderten sich die Hallennutzungsgelder damals. Ganze 1800 Euro zusätzlich müssen seitdem in einer Saison gestemmt werden. Sponsoren sind Mangelware.

Dennoch gibt es Lichtblicke, wie die Firma Feuchtemeyer, die Weihnachten 2013 einen kompletten Trainingskleidungssatz für die Tischtenniskinder spendierte. Noch ist also finanziell alles möglich, doch man muss zukunftsorientiert voran schauen. Ab 1. Januar 2015 gilt deshalb ein neuer Mitgliederbeitrag. Um 12 Euro wurde er erhöht. Die Vollversammlung hat den Beschluss einstimmig abgesegnet.

So kann man nun voller Zuversicht in das kommende Jubiläumsjahr blicken. Im Frühjahr sind ein großes Familiensportfest sowie ein interner Vereinstanzabend geplant. Auch das Turnier der Eisernen am 10. Januar trägt übrigens die Zahl 25 davor. Grund für viele Überraschungen, danach folgt schon gleich das Neujahrsturnier. Und Familienwanderungen, Eltern-Kind-Turniere beim Tischtennis – der Rest ist Routine. Schöne Routine …