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Vierjährige ertrinkt in Freibad

Tragödie in Cossebaude: Ein kleines Mädchen ist am Donnerstagnachmittag im Stauseebad ertrunken.

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© Christian Juppe

Von Sandro Rahrisch

Dresden. Ein vierjähriges Mädchen ist am Donnerstagnachmittag im Stauseebad Cossebaude ertrunken. Das Kind hatte mit seiner Mutter und drei weiteren Kindern das Bad besucht und sich einige Minuten unbeobachtet im Bereich des Badebeckens für Nichtschwimmer aufgehalten, teilt die Polizei mit. Gäste entdeckten es regungslos gegen 14.45 Uhr in einer Tiefe von etwa 1,35 Meter. Ein Rettungsschwimmer holte das leblose Kind aus dem Wasser und reanimierte es. Es befindet sich derzeit in einem Krankenhaus, gilt aber als klinisch tot. Die 39 Jahre alte Mutter ist seitdem in ärztlicher Behandlung. Die Polizei ermittelt gegen sie wegen Verletzung der Fürsorgepflicht sowie fahrlässiger Körperverletzung.

Die Bädergesellschaft bezeichnete das Unglück am Freitag als „tragischen Zwischenfall“. Wie viele Rettungsschwimmer am Donnerstagnachmittag im Einsatz waren, möchte Sprecherin Dörte Gregor aus Gründen der polizeilichen Ermittlung nicht sagen. Einen überdurchschnittlichen Besucherandrang wie an heißen Sommertagen habe es aber nicht gegeben. Laut Gregor sei das Kind im 1,35 Meter tiefen Becken gefunden worden. Das Stauseebad hat insgesamt drei Becken: Ein großes für Schwimmer, ein mittleres – in dem das verunglückte Kind gefunden wurde – und ein noch flacheres Planschbecken für Babys.

Bademeister haben gute Sicht

An heißen, gut besuchten Wochenenden unterstützt die Dresdner Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) die Rettungsschwimmer in den Freibädern. Bei vielen Gästen im Bad sei es besser, wenn zusätzliche Kräfte die Besucher im Auge behalten und um die Becken gehen, sagt Leiter Martin Zavesky. Er kenne das Stauseebad gut. Vom Turm und den Beckenrändern sei die Wasserfläche gut einsehbar. Zavesky mahnt, umso mehr auf Kinder aufzupassen, wenn diese noch nicht schwimmen können. Sie sollten auch nicht mit Schwimmärmeln ins Wasser gelassen werden. Die Luftkammern könnten kaputtgehen und das Kind ertrinken. Außerdem seien die Ärmel leicht abzustreifen. Falls das Kind bewusstlos wird, dreht es mit dem Gesicht aufs Wasser. Die Wasserwacht empfiehlt, Kinderrettungswesten zu nutzen.

Trotz des Unglücks soll der Betrieb im Stauseebad Cossebaude laut Bädergesellschaft am Wochenende ganz normal weitergehen. Die Polizei sucht währenddessen nach Zeugen. Wer das Kind im Bereich des Badebeckens gesehen hat und Hinweise zum Vorfall machen kann, wird gebeten, sich zu melden unter Telefon 4832233.