Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Generalprobe in der Aula der Sozialfachschule des Berufsschulzentrums in der Heinestraße: Die beiden Erzieherklassen üben geschminkt und in Kostümen ihren großen Auftritt für kommende Woche. 800 Kita-Kinder aus der Region, aber auch aus Dresden, Coswig und Radebeul werden in Großenhain erleben, was die jungen Leute mit viel Eifer einstudiert haben. An vier Tagen wird es acht Vorstellungen geben. Die angehenden Erzieher konnten in den Kitas ihr Praktikum absolvieren und bedanken sich nun mit dem Weihnachtsspiel dafür.

Seit Langem schon wird alles vorbereitet. Die Fachschule selbst hat eine neue Lichtanlage angeschafft, der Alberttreff stellte den Spot und die Vorbühne zur Verfügung. Kostüme und Kulissen wurden teilweise selbst gefertigt, manches ist aus dem hauseigenen Fundus. Zahlreiche Unternehmen unterstützten die angehenden Erzieher mit Spenden.

Nach dem Krach kam Engagement

Seit etwa zehn Jahren gibt es das Weihnachtsspiel, „und es ist immer größer geworden“, sagt Annett Leopold, Lehrerin für darstellendes Spiel. Mittlerweile studieren schon zwei Klassen eigene Programme ein. Seit den Herbstferien tüfteln sie an einem kindgerechten Stoff, an passenden Liedern und nötigen Requisiten. Wöchentlich wird im Unterricht daran gearbeitet. „Wir lernen Organisationsfähigkeit, Kreativität und Teamleitung“, sagt Maria Biewald (27), die mit René Weise (31) die Projektleitung in der B-Klasse hat. Nun ist sie Souffleuse, und René mimt einen Wichtel. Andere spielen Instrumente. Die Akteure auf der Bühne müssen auch spontan sein, denn die Kinder im Saal werden mit einbezogen. Sie sollen zum Beispiel Rätsel lösen, damit die Ordnung im Märchenwald, wo Figuren nicht mehr dort sind, wo sie hingehören, wiederhergestellt werden kann.

Mitschüler im Saal

Bei der Generalprobe sitzen die eigenen Mitschüler im Saal. Die Darsteller auf der Bühne singen und spielen mit Hingabe, das Publikum ist begeistert. Schneemänner, Wichtel, der Weihnachtsmann und viele Tiere erleben Abenteuer im Märchenwald und müssen sich durchkämpfen. Selbst ein dem legendären Grinch ähnliches grünes Wesen spielt mit.

„Wir singen sogar live und haben fast alle Kostüme selbst organisiert“, sagen Linda Heidrich und Franziska Dämmig, die Projektleiterinnen der A-Klasse. Anfangs hätten einige Mitschüler den Aufwand unterschätzt und wären lustlos gewesen. „Dann gab es einen großen Krach, und seitdem haben wir uns gut vorbereitet“, so die angehenden Erzieherinnen. Die Proben seien anstrengend gewesen, aber machten Spaß. Nun sind alle schon sehr aufgeregt. Circa 40 Einrichtungen werden von Montag bis Donnerstag in die Heinestraße kommen – eine schöne Weihnachtstradition.