Bischofswerda
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Malen mal anders

Die Bischofswerdaer Künstlerin Van Anh Wendler gestaltet im 8-Sterne-Hort ein besonderes Ferienprojekt. Mit ihrer Idee holte sie sogar einen Preis.

Von Ingolf Reinsch
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Die Künstlerin Van Anh Wendler gestaltet im 8-Sterne-Hort ein Projekt, das Kindern auf vielfältige Art Farben nahe bringt. Zusammen mit Alexander demonstriert sie hier eine der Möglichkeiten.
Die Künstlerin Van Anh Wendler gestaltet im 8-Sterne-Hort ein Projekt, das Kindern auf vielfältige Art Farben nahe bringt. Zusammen mit Alexander demonstriert sie hier eine der Möglichkeiten. © Steffen Unger

Bischofswerda. Auch in den Sommerferien herrscht im 8-Sterne-Hort der Grundschule Süd in Bischofswerda reges Treiben. 50 bis 60 Kinder nehmen an den Ferienspielen teil. Betreut werden sie von ihren Erzieherinnen und Erziehern – und zwei Wochen lang auch von einem Gast. Die Künstlerin Van Anh Wendler realisiert im Hort der Südstadt das von ihr entwickelte Projekt „Tanzend malen – malend tanzen“.

Als diplomierte Malerin und Grafikerin sowie Diplomkunsttherapeutin reichte sie ihr Projekt beim Sächsischen Mitmachfonds ein und gehört zu den Preisträgern des Ideenwettbewerbes. Dank des Preisgeldes kann das Kunstprojekt verwirklicht werden, an dem sich 15 bis 20 Hortkinder beteiligen. „Wir wollen in die Welt der Farben und Formen eintauchen, der Kreativität von Kindern freien Lauf lassen“, beschreibt Van Anh Wendler ihre Intention. Eigentlich steht man ruhig vor der Staffelei, an der Leinwand oder sitzt am Tisch vor einem Blatt Papier und malt oder zeichnet etwas. In dem von Van Anh Wendler entwickelten Projekt kann dieser Vorgang aus der rhythmischen Bewegung heraus erfolgen, bei Musik und Tanz. Spielerisch werden verschiedene künstlerische Elemente, wie Musik, Tanz, Malerei und Schauspielerei, miteinander verbunden. Klänge und Töne lassen sich in Farbvarianten wiedergeben, tanzende und rhythmische Bewegungen verleihen dem „Pinselstrich“ Schwung, ergeben Formen, die, aus der (tanzenden) Bewegung heraus, entstehen.

Ganzheitliche Bildung

Man kann über eine Leinwand tanzen, dabei den Pinsel schwingen, barfuß durch Farbwannen hüpfen und zusehen, wie sich Abdrücke zu Formen und Bilder gestalten. Überraschend, welche Farbmischungen entstehen, wie Klang und Farbe zusammenpassen. Auch das Basteln einer großen Skulptur, zum Beispiel aus Pappe, die dann umtanzt und die farblich gestaltet wird, kann ein riesiger Spaß werden, bei dem die Kinder gemeinsam etwas gestalten. Dabei sind die „Musikanten“ und „Sänger“ ebenso beteiligt wie die „Tänzer“, die „Maler“, die „Geschichtenerzähler“ und die „Schauspieler“. Das Zusammenwirken der verschiedenen Künste fördert bei den Kindern Koordination, Konzentration und Kreativität, sagt die Künstlerin.

Der 8-Sterne-Hort bietet dafür mit einem separaten Kreativraum gute Voraussetzungen, in dem die Mädchen und Jungen ihre Ideen ausleben können. Van Anh Wendler und ihr Mann Andreas Wendler, Chef der städtischen Wohnungswirtschaft und Bau GmbH, der sich seit vielen Jahren für eine Aufwertung des Stadtteils Süd engagiert, haben die Projektidee an den 8 Sterne-Hort herangetragen. „Wir haben sie sofort und dankbar aufgegriffen“, sagt Hortleiterin Silke Zschocke. „Wir können damit den Kindern etwas bieten, was sonst nicht möglich gewesen wäre.“

„Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung, der Chancengleichheit und der Erweiterung des Bildungshorizontes der Kinder kann ein solches Projekt zur Steigerung der Attraktivität des Lebensumfeldes der Kinder, Eltern und ErzieherInnen beitragen“, schrieb Van Anh Wendler in ihrer Bewerbung beim Sächsischen Mitmachfonds. Der fördert Initiativen in der Lausitz und im Leipziger Raum – jenen Regionen, die vom Kohleausstieg betroffen sind. Gefördert durch diesen Fonds wird in Bischofswerda auch das von Dirk Hladik entwickelte Projekt des „Leih-Schiebocks 2.0“ – ein Elektro-Lastenrad, das jedermann nach Anmeldung ausleihen darf. (SZ)