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Manager von Media Markt hinter Gittern

Ein Leiter von Europas größtem Elektronikmarkt soll Schmiergeld kassiert haben. Der Verdachtsfall zieht weite Kreise.

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Augsburg/Ingolstadt. Ein hoher Media-Saturn-Manager ist zusammen mit seiner Ehefrau und drei Geschäftspartnern wegen Verdachts der gewerbsmäßigen Korruption verhaftet worden. Als Leiter der Region Süddeutschland habe er für den Vertrieb von DSL-Verträgen in Media-Märkten 3,5 Millionen Euro Schmiergeld kassiert, sagte gestern der Augsburger Oberstaatsanwalt Thomas Weith. Ermittelt werde auch gegen einen Vorstand von Europas größter Elektronikhandelskette.

Bestochen wurde der Manager nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ von dem Geschäftsmann Peter N. aus Wetzlar. Der Oberstaatsanwalt sagte, der Mann habe von 2005 bis Juni 2011 mit dem Verkauf von DSL-Verträgen in Media-Märkten rund 50 Millionen Euro Umsatz gemacht. Im Gegenzug habe er dem Manager in 228 Einzelzahlungen insgesamt 3,5 Millionen Euro zufließen lassen. Das Geld sei über eine Firma der Ehefrau gelaufen und mit Scheinverträgen getarnt worden. Insgesamt werde gegen 19 Beteiligte ermittelt.

Media-Saturn kündigte an, dem verhafteten Manager zu kündigen. Als Opfer prüfe das Unternehmen auch, Schadenersatz wegen Untreue von ihm zu fordern, sagte gestern der Sprecher Sven Jacobsen in Ingolstadt. Als Verantwortlicher für Bayern und Baden-Württemberg gehöre er der dritten Führungsebene an. (dapd)