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Marienthaler Nonne feiert 70 Jahre im Kloster

Schwester Immaculata legte am 1. Februar 1949 ihr Ordensgelübde ab. Auch mit 95 nimmt sie noch rege am Klosterleben teil.

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Martha Biewald ist 1947 ins Kloster eingetreten und betreute jahrelang geistig behinderte Mädchen
Martha Biewald ist 1947 ins Kloster eingetreten und betreute jahrelang geistig behinderte Mädchen © Kloster

Am 1. Februar hat das Kloster St. Marienthal Grund zum Feiern: Schwester M. Immaculata Biewald OCist feiert dann ihr 70-jähriges Professjubiläum. Das heißt, sie legte am Tag genau vor 70 Jahren ihr Gelübde ab. "Wenn die Leute wüssten, wie schön es im Kloster ist, würden viele kommen", sagt sie zum Klosterleben. Damit kann Martha Biewald - so der bürgerliche Name - mit ihren 95 Jahren bereits auf ein langes Leben zurückblicken.

Sie ist in Sadewitz (Schlesien) geboren und war erst neun, als ihre Mutter starb. Da der Vater den Sommer über als Schachtmeister bei Drainagearbeiten anderswo tätig war, zogen ihre Geschwister sie groß. Während des 2. Weltkrieges kam Martha Biewald nach Görlitz und arbeitete im Carolus-Krankenhaus. Als die russischen Truppen 1945 schon in Lauban standen, schickten die Vorgesetzten Mädchen wie sie weg. Im Viehwagen führte die Flucht von Görlitz aus über Böhmen nach Landshut in Bayern. Erst nach Kriegsende konnten die Mädchen zurückkehren. Hier lernte Martha Biewald die Äbtissin des Klosters St. Marienthal, Celsa Gutte, kennen. Von da an begann ihr Ordensleben.

Am 2. Juli 1947 trat sie ins Kloster ein, wurde am 30. Januar 1948 eingekleidet und legte am 1. Februar 1949 schließlich die Ordens-Profess ab. Am 19. März 1955 eröffnete das St. Josefsheim für Mädchen mit geistiger Behinderung. Schwester Immaculata war eine der Betreuerinnen und begleitete sie zur Arbeit auf dem Feld und im Kuhstall. Viele Jahre lang war Martha Biewald auch Priorin des Klosters.

Bis vor wenigen Jahren verrichtete sie den Pfortendienst in der Abtei und bewirtete auch mal die Gäste. "Sie war eine beliebte Gesprächspartnerin, für alle, die sich an der Pforte melden und wurde dadurch vielen bekannt", berichtet Kloster-Mitarbeiter Torsten Fechner. Auch heute würde sie den Ordensberuf wieder wählen. Bereits die diamantene Ordens-Profess 2009 stellte für Schwester Immaculata ein großes Gnadengeschenk dar. 

Am 27. März wird Martha Biewald 96 Jahre. "Geistig jung und frisch geblieben, nimmt sie an allem regen Anteil, besucht täglich die Heilige Messe und widmt viel Zeit dem Gebet", sagt Torsten Fechner. 

Am Freitag steht Schwester Immaculate im Mittelpunkt der Heiligen Messe mit gemeinsamen Gottesdienst, die 9 Uhr in der Klosterkirche beginnt. Dort wird sie ihre Profess erneuern. (SZ)

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