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Die Bedeutung des Schenkens

Mehr als nur ein Geschenk: Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch ein Fest der Rituale und Bräuche.

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© Bildrechte: Flickr Birthda gifts Droid Gingerbread

So ist es für uns Deutschen normal, jährlich eine Tanne oder einen anderen Nadelbaum ins Haus zu holen und das Heim zu schmücken. Auch in puncto Essen lassen sich die Deutschen nicht lumpen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt, dass in zwei von drei Haushalten eine Gans auf dem Teller landet. Doch der wohl wichtigste und für viele auch der schönste Brauch rund um Weihnachten ist das Schenken. Was vielen dabei nicht bewusst ist: Es geht nicht nur um die Freude, die man als Beschenkter empfindet – auch als Schenkender tut man sich etwas Gutes und bringt Gelassenheit in sein Leben.

Freude ist nicht vermögensbasiert

Auch wenn sich das Schenken aus rein ökonomischer Sicht meist gar nicht lohnt – es macht auf jeden Fall glücklich. Forscher der Universität Zürich haben in einem Test herausgefunden, dass das Geben und Glücksgefühle im Gehirn eng miteinander verbunden sind. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass rund 87 Prozent aller Deutschen nicht nur gerne beschenkt werden, sondern ebenso gerne selbst etwas verschenken. Die wichtigste Erkenntnis dabei: Freude beim Schenken ist keine Sache des Vermögens, sondern kann schon mit kleinen Aufmerksamkeiten ausgelöst werden. Mit Geschenken können sich Menschen zeigen, dass sie aneinander gedacht haben – unabhängig davon, welchen materiellen Wert das Geschenk hat. So hat sich in den letzten Jahren ein Trend hin zu persönlichen Geschenken entwickelt, die keinen hohen materiellen Wert haben, in denen aber umso mehr Herzblut steckt. Ob man an Weihnachten nun mit einer gemeinsamen Unternehmung oder beispielsweise mit einem unter cewe.de individuell zusammengestellten Fotobuch mit den Erinnerungen der letzten Jahren Freude bereiten möchte – durch den persönlichen Bezug schenkt man auch immaterielle Werte wie Liebe, Zeit und Freundschaft.

Stress minimieren

Trotz aller positiven Vorteile des Schenkens fühlen sich immer mehr Menschen besonders zur Weihnachtszeit gestresst, wenn sie auf der Suche nach einem besonderen Präsent durch überfüllte Straßen hetzen. Der Stress des Schenkens ist aber nur eine Seite: Es ebenso Menschen, die Schwierigkeiten damit haben, Geschenke anzunehmen. Wer an Weihnachten ein Geschenk bekommt, sieht sich schnell in einer Art Bringschuld und hat das Bedürfnis, dem Schenker etwas zurückzugeben. Laut einer Studie der Universität Oslo haben insbesondere Männer aus diesem Grund Probleme damit, Geschenke anzunehmen. In eine ähnliche Richtung weist ein Experiment des Bonner Ökonomen Armin Falk aus dem Jahr 2007: Er verschickte damals Spendenaufruf-Karten, aber als Besonderheit zusammen mit hübschen Postkarten. Das Ergebnis: Es wurde rund 17 Prozent mehr gespendet als bei normalen Spendenaktionen, da sich die Empfänger des Aufrufs aufgrund der geschenkten Postkarten in einer Art Bringschuld sahen. Auch wenn es beim Schenken eigentlich um Zuneigung und Freude geht, die es nicht erfordert, dass sich der Beschenkte revanchiert – wer etwas zurückgibt, fühlt sich am Ende glücklicher und gelassener und hat nicht mehr das Gefühl, jemandem etwas schuldig zu sein.

*Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur Marcel Friedmann.