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Mehr Angebote im Zittauer Jugend-Café

Der Treffpunkt in der Böhmischen Straße erhält Geld aus dem EU-Strukturfond. Darauf haben die Initiatoren lange gewartet.

Von Jan Lange
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Zwei Mal pro Woche öffnet das Jugendcafe in der Böhmischen Straße seine Türen. Im Rahmen eines neuen Projektes soll das Angebot ausgebaut werden.
Zwei Mal pro Woche öffnet das Jugendcafe in der Böhmischen Straße seine Türen. Im Rahmen eines neuen Projektes soll das Angebot ausgebaut werden. © Jan Lange

Julia Brumme ist froh. Der Projektantrag ist nach einem Jahr bewilligt. Vorige Woche konnte gestartet werden. Künftig soll es im Jugendtreffpunkt "Café X" ein regelmäßiges Angebot geben, erklärt die Projektmitarbeiterin vom Deutschen Kinderschutzbund Zittau. Neu ist das Jugend-Café in der Mandaustadt nicht. Bereits seit August 2017 gibt es den Jugendtreff auf der Böhmischen Straße. Die Jugendlichen sind hier regelmäßig zusammengekommen. Bisher habe es aber noch keine kontinuierliche Finanzierung gegeben, erklärt Frau Brumme. Das ist nun anders. Es steht eine Fördersumme von 160.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fond für infrastrukturschwache Regionen. Mit dem Geld soll nicht nur das bisherige Angebot im "Café X" aufrechterhalten, sondern auch ausgebaut werden. Ziel sei es, so Julia Brumme, jeden Tag den Jugendlichen ein Angebot zu machen. Dieses muss nicht zwangsläufig immer im Jugendtreffpunkt stattfinden. "Man kann sich auch mal auf dem Markt treffen", schlägt die Projektmitarbeiterin vor. Im "Café X" können die Jugendlichen derzeit zweimal in der Woche zusammenkommen. Am Donnerstag öffnet das Jugend-Café von 15 bis 18 Uhr. Darüber hinaus ist es freitags geöffnet - in der ersten und dritten Woche von 14 bis 18 Uhr sowie in der zweiten und vierten Woche von 17 bis 22 Uhr. Die meisten Jugendlichen kommen aus dem Zittauer Raum und schauen nach der Schule im Café rein, berichtet Julia Brumme. Das Alter reicht dabei von 10 bis 27 Jahre, wobei das Café am Freitagabend nur für Jugendliche ab 14 Jahre offen ist. "Im Januar wird es noch eine offizielle Eröffnungsparty geben", kündigt Frau Brumme an.

Seinen offiziellen Start hat das zweite Projekt "FamilienBande" bereits hinter sich. Seit voriger Woche kümmert sich Projektkoordinator Ronny Lindner darum, die Stadt familien- und kinderfreundlicher zu machen. Ein Schwerpunkt des zweijährigen Projektes, das ebenfalls mit 160.000 Euro gefördert wird, ist es, die vorhandenen öffentlichen und privaten Angebote für Familien und Kinder besser zu vernetzen und fehlende Strukturen aufzubauen. Parallel sollen für Kinder "Schutzräume" in öffentlichen Einrichtungen oder Geschäften geschaffen werden. Wenn sich die Kinder verletzen oder nach der Schule den Bus verpassen, sollen sie bei den entsprechenden Einrichtungen Hilfe finden. "Sie sollen künftig nicht mehr weggeschickt werden", wünscht sich Ronny Lindner. Er wird in den kommenden Monaten gezielt auf Einrichtungen und Gewerbetreibende zugehen. Interessenten, die gern mitmachen wollen, können sich aber auch selbst an den Deutschen Kinderschutzbund Zittau wenden. Die beteiligten Einrichtungen und Geschäfte erhalten das Label "Elefantenstark". "Wir wollen die Stadt für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sensibilisieren", fasst Lindner die Zielsetzung des Projekts "FamilienBande" kurz zusammen. Das sei auch ein Wunsch der Kinder und Jugendlichen selbst, die mehr Offenheit erwarten.