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Mehr Luxus im Bus nach Freiberg

Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen schafft neue Busse an. Auch die Anbindungen werden verbessert.

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© Dietmar Thomas

Von Maria Fricke

Döbeln. Wer ab Mai 2018 mit dem Bus von Döbeln nach Freiberg fahren möchte, der darf sich auf neue Fahrzeuge mit kabellosem Internet freuen. Der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) hat in seiner vergangenen Verbandsversammlung beschlossen, für die Umsetzung des Modells PlusNetz neue Busse mit dieser Technik zu erwerben. Rund 17 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. Der ZVMS hofft auf Fördergeld vom Freistaat Sachsen. Ein entsprechender Antrage werde in Kürze gestellt, informierte VMS-Sprecherin Jeanette Kiesinger. „Wir hoffen auf eine möglichst hohe Förderquote, die die besondere verkehrlichen Bedeutung widerspiegelt.“

Ein besserer Service solle auch mit Anhängern erreicht werden, durch die während bestimmter Stoßzeiten mehr Fahrgäste mitgenommen werden können. Als besonderes Angebot soll es im Sommerhalbjahr auch die Möglichkeit geben, einen Fahrradanhänger oder eine Halterung am Fahrzeugheck zur Verfügung zu stellen, so Kiesinger. Pro Bus sind zwei Flächen für Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren vorgesehen. Zur Ausstattung gehören zudem optische und akustische Fahrgastinformationen und ein Blindeninformationssystem. Alle neuen Fahrzeuge sollen darüber hinaus mit einem automatischen Fahrgastzählsystem ausgestattet sein. Diese gibt es zwar auch jetzt schon, allerdings werden sie nur bei Bedarf eingesetzt, erklärt Michael Tanne, der Geschäftsführer der Regiobus Mittelsachsen (RBM). Notwendig sind die neuen Fahrzeuge, um das Plus-Bus-Konzept umzusetzen.

Neuerungen auf zwölf Linien

Mit diesem will der ZVMS den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) attraktiver gestalten und besser an den bestehenden Schienenpersonennahverkehr (SPNV) anbinden. So soll es beispielsweise beim Übergang zwischen Bus und Bahn nur noch eine maximale Wartezeit von zehn Minuten geben. Die PlusBusse, die in dem neuen System fahren, sollen täglich verkehren: Montags bis freitags im Ein-Stunden-Grundtakt, an Sonnabend mindestens in sechs Zugpaaren, am Sonn- und Feiertag in mindestens vier. Neben der Linie 750 Döbeln-Freiberg betrifft diese Änderung unter anderem die Verbindung zwischen Mittweida und Rochlitz sowie Mittweida und Frankenberg. Insgesamt plant der ZVMS Umstrukturierungen auf zwölf Linien.

Bei der Linie 750 werden konkret die Fahrzeiten an die Anschlussverbindungen angepasst. „Zurzeit kommt es vor, dass man ab Hauptbahnhof Döbeln nicht mehr weiterkommt. Diese Lücken wollen wir schließen“, sagt Tanne. Zudem gebe es eine Ausweitung des Angebotes am Wochenende, wie Michael Tanne verrät. Die Linie ist laut Kiesinger zurzeit sehr gut ausgelastet. Das bestätigt auch der Regiobus-Chef. „Sie ist eine relativ junge Linie, die im Zuge der Kreisreform entstanden ist und andere Verbindungen, wie die 890 Roßwein-Döbeln mit aufgenommen hat“, erklärt Tanne. Aufgrund der guten Auslastung solle sie nun auch weiter ausgebaut werden.

Die erste Stufe des PlusBus-Modells wird ab Mai 2018 umgesetzt, sobald die neuen Busse da sind. Nur im Erzgebirgskreis greifen die Änderungen auf Wunsch des dortigen Kreistages zum diesjährigen Fahrplanwechsel am 10. Dezember.