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Fußball: So will Meißens neuer Trainer den Ligaverbleib schaffen

Andre Salomon kickte selbst viele Jahre für den MSV, dann stoppte ihn eine schwere Verletzung. Als Chefcoach wartet auf ihn ein intensiver Abstiegskampf.

Von Jens Jahn
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Im Jahr 2011 trug Andre Salomon noch das rote Trikot der Meißner – nun ist er Coach des MSV.
Im Jahr 2011 trug Andre Salomon noch das rote Trikot der Meißner – nun ist er Coach des MSV. © hübschmann

Meißen. Beim Meißner SV hat der bisherige Co-Trainer Andre Salomon das Zepter als Chefcoach übernommen und damit Daniel Küttner abgelöst. Der 39 Jahre alte Familienvater hat sich als großes Ziel den Klassenerhalt in der Landesklasse Mitte auf die Fahne geschrieben. Und es ging gut los: Die Domstädter legten unter Salomon einen nahezu perfekten Start ins Jahr 2024 hin und kletterten auf Rang elf. Dem 2:1-Auftaktsieg beim Hartmannsdorfer SV Empor folgte das das bemerkenswerte 1:1 beim Titelanwärter SC Freital II.

Mit einem Heimsieg im anstehenden Spiel am Sonnabend gegen Gröditz würde der MSV nach Punkten zum Kreisrivalen aufschließen. Im Interview mit Sächsische.de verrät der gebürtige Radeburger Salomon, warum er fest an den Verbleib in der siebten Liga glaubt und warum seine Frau Cathleen und seine Tochter Marie eine wichtige Rolle dabei spielen.

Herr Salomon, Sie sind quasi schon ein Urgestein des Meißner SV?

Ja, gut, ich bin 2010 aus meiner Heimatstadt Radeburg zum MSV gewechselt und habe, mit einem einjährigen Ausflug zum Großenhainer FV, bis zu meiner schweren Verletzung 2019 hier gespielt und saß danach als Co-Trainer auf der Bank. Begonnen habe ich mit sechs Jahren beim TSV Radeburg und habe dort bis zu meinem Wechsel nach Meißen gespielt. Mittlerweile wohne ich auch hier in Meißen.

Sie mussten 2019 Ihre aktive Laufbahn verletzungsbedingt beenden. Wie geht es Ihnen heute?

Eigentlich wieder ziemlich gut. Ich hatte einen Bandscheibenvorfall und bin zweimal operiert worden. Ich war zwei Jahre lang krank, aber es ist heute relativ beschwerdefrei.

Als feststand, dass Daniel Küttner nicht mehr als Trainer beim MSV fungieren wird – haben Sie lange überlegt, ob Sie den Chefposten übernehmen?

Ich habe immer gesagt, dass ich stets für den Verein da sein werde. Ich musste nicht lange überlegen, da ich auch seitens des Mannschaftsrates aufmunternde Worte bekam. Es ist schon mehr Arbeit, als ich noch als Co-Trainer hatte, aber es ist ein echt tolles Team, was ich zur Verfügung habe. Michael Mißbach ist jetzt nicht nur Torwarttrainer, sondern auch Co-Trainer, und unsere langjährige Mannschaftsleiterin Sylvia Findeisen ist auch zurückgekehrt. Es macht einfach Spaß, hier zu arbeiten.

Sie glauben fest an den Klassenerhalt?

Auf jeden Fall. Klar, es wird schwer, da es sechs Absteiger geben wird. Vier Teams liegen schon etwas zurück, so dass es wohl einen Kampf zwischen Cossebaude, Gröditz, Kesselsdorf, Hartmannsdorf und uns geben wird. Ich habe lange mit den Spielern gesprochen. Sie wissen, um was es geht, und stehen voll hinter dem Ziel. Die ersten beiden Spiele der Rückrunde mit dem Sieg in Hartmannsdorf und dem überraschenden Punkt in Freital haben deutlich gezeigt, dass die Einstellung stimmt und die Jungs hundertprozentig mitziehen. Am Wochenende müssen wir gegen Gröditz nachlegen – ein Neun-Punkte-Spiel sozusagen.

Gab es Veränderungen im Kader Ihres Klubs?

Jetzt in der Winterpause vom Prinzip nicht. Wir haben mit Florian Stellmaßek einen Spieler aus der Zweiten Mannschaft in die Erste geholt. Er freut sich riesig und ist mit vollem Einsatz dabei. Außerdem sind mit Marvin Wunder, Artur Nitzsche und Niclas Viehweg drei Youngster aus der eigenen A-Jugend aufgerückt.

Warum gab es in der Hinrunde oft ein Wellental mit hohen Niederlagen, aber auch hohen Siegen?

Ich denke, dass da viele Faktoren eine Rolle gespielt haben. Es gab Ausfälle, berufsbedingt oder aufgrund von Verletzungen. Dann haben wir bei Spielen gegen höher anzusiedelnde Mannschaften unglücklich Punkte liegenlassen, obwohl wir mindestens gleichwertig waren. Das ging an die Moral der Jungs.

Wie bekommen Sie den Fußball und Ihre Familie unter einen Hut?

Da kann ich ein riesiges Kompliment an meine Frau Cathleen vergeben. Sie und auch meine mittlerweile 18 Jahre alte Tochter Marie stehen voll hinter meiner Tätigkeit. Sie unterstützen mich echt toll. Marie absolviert gerade ihr Abitur und macht dazu noch den Führerschein, fragt aber trotzdem auch, wie es beim Fußball läuft. Also echt toll!