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Die filmreife Geschichte zweier Schwestern im Höhenrausch

Vor 100 Jahren mischten zwei Meißnerinnen die männerdominierte Bergsteiger- und Ballonfahrerwelt auf. Ihre Geschichte kennen heute nur noch wenige.

Von Andre Schramm
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1911 unter den Top-Ten der Bergsteigerfrauen in der Welt: Margarete und Elsbeth Große (Bildmitte). Die Collage stammt aus der französischen Frauenzeitschrift "Femina".
1911 unter den Top-Ten der Bergsteigerfrauen in der Welt: Margarete und Elsbeth Große (Bildmitte). Die Collage stammt aus der französischen Frauenzeitschrift "Femina". © Femina / Sammlung Schindler

Meißen. Es ist ein schöner Sommertag im Jahr 2029. Die Feierlichkeiten zum 1.100. Geburtstag der Stadt sind in vollem Gange, als über den Elbwiesen ein Heißluftballon* zur Landung einschwebt. Aus dem Korb steigen wenig später zwei Frauen. Sie tragen Klamotten, wie man sie seit 100 Jahren nicht mehr gesehen hat, und gebrauchte Wanderschuhe. Mitsamt der Menge ziehen sie Richtung Elbstraße 28, enthüllen dort eine Tafel*. Eingraviert sind zwei Namen.

Es sind ihre Namen: Elsbeth (1879–1947) und Margarete Große (1876–1951). "In Erinnerung an zwei Meißnerinnen, die ihrer Zeit weit voraus waren, Alpinismus- und Ballonfahrergeschichte geschrieben, und einen Weltrekord aufgestellt haben. Geboren in diesem Haus, die letzte Ruhe am Mont Blanc gefunden", steht unten drunter. Ein absoluter Gänsehautmoment, und zugegebenermaßen ein Knaller-Beitrag des "1.100 Jahre Meißen e.V.". Die Story ist so gut, dass zwei Jahre später ein Kinofilm* über die beiden Pionierinnen anläuft – erst in Meißen, dann im Rest der Welt. Im Vorspann ist zu lesen: Nach einer wahren Begebenheit, und sorry für die späte Würdigung.

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