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Meißen: Dicke Luft wegen Ginkgo-Baum

Zum Andenken an den Meißner Minnesänger Frauenlob wurde Ende November ein Ginkgo-Baum hinter der Frauenkirche gepflanzt. Nun ist er weg.

Von Andre Schramm
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Die Pflanzstelle des Ginkgo-Baumes auf dem Platz hinter der Meißner Frauenkirche.
Die Pflanzstelle des Ginkgo-Baumes auf dem Platz hinter der Meißner Frauenkirche. © Claudia Hübschmann

Meißen. Stadtrat Helge Landmann (Bürger für Meißen) ist auf 180, und will sein Mandat als Stadtrat niederlegen. Grund für seinen Verdruss und den zugegebenermaßen drastischen Schritt ist der verschwundene Ginkgo-Baum. Das Bäumchen war am 29. November zum 705. Todestag des Dichters Heinrich von Meißen (Frauenlob) auf dem Platz hinter der Frauenkirche gepflanzt worden – unter den Augen vieler Gäste. Zuvor war bereits der nahegelegene Platz, an dem die Frauenstufen auf den Kleinen Hohlweg bzw. die Leinewebergasse treffen, in Frauenlobplatz getauft worden. Von Stadtseite nahmen u.a. Bürgermeister Markus Renner und Stadtmarketing-Chef Christian Friedel an der Zeremonie teil.

An der Pflanzstelle ist inzwischen nur noch ein frischer Erdfleck zu sehen. Obendrauf liegt ein Stein. Vom Gedächtnisbäumchen fehlt jede Spur. Die gute Nachricht: Der Ginkgo-Baum wurde nicht etwa gestohlen, vielmehr heimlich, still und leise wieder ausgegraben – von Mitarbeitern der Meißner Stadtgärtnerei.

"Donnerstag vergangener Woche hat meine Frau gesehen, wie das Bäumchen wieder ausgegraben wurde. Sie hatte es zuvor zusammen mit der Initiatorin Roswitha Schäfer winterfest gemacht", erinnert sich Helge Landmann. Seine Frau habe zur Auskunft bekommen, dass man dies auf Anweisung tut, und dass der Ginkgo in die Stadtgärtnerei gebracht werden soll. Den genauen Grund, so sagt Landmann, kenne er bis heute nicht.

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