Meißen. Es gibt schlechte Aktionen, die gut vermarktet werden. Und gute Aktionen, die schlecht vermarktet werden. Problem bei letzterer: Man verpasst womöglich etwas und ärgert sich hinterher. Damit das nicht passiert, hat Meißens Kinochef Alexander Malt vor ein paar Tagen Bescheid gesagt. Zum Glück. Denn es geht um ein Freibudget in Höhe von 200 Euro für Aktivitäten im Bereich Kultur. Beschenkt werden damit alle 18-Jährigen ab 14. Juni, auch in Meißen, Radebeul oder Riesa. Nicht alle haben es mitbekommen. Doch von vorn.

Im Dezember 2022 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages 100 Millionen Euro für den sogenannten Kulturpass freigegeben. Die Mittel dafür kommen aus dem Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien. Die Idee: Mit dem Angebot sollen Heranwachsende für Kultur erwärmt werden. "Wir wollen junge Menschen für die Vielfalt der Kultur in unserem Land begeistern", sagte damals Kulturstaatsministerin Claudia Roth über die Aktion. Die kommt auch den Kulturbetrieben im Land nicht ganz ungelegen – nach der langen Corona-Durststrecke. Zwei Fliegen mit einer Klappe also.

"Ich hab erst vor ein paar Wochen davon erfahren", sagt Meißens Kinochef Alexander Malt. Die Kinos, so erzählt er weiter, sind im HDF KINO e. V. organisiert. Der Verein schickt regelmäßig Mitgliederinfos raus. Und dort stand eben etwas vom Kulturpass drin. Demnach könne die Kinobranche neben Museen, Theatern, Buchläden, Konzerveranstaltern und weiteren Einrichtungen beim Kulturpass mitmachen – als Anbieter. Nach Angaben der Bundesregierung soll zudem der Erwerb von Tonträgern und Noten darüber möglich sein.