Landkreis Meißen. Entlang Sachsens Straßen ist es zu laut. Das legt zumindest ein neuer Bericht des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie nahe. Dieser präsentiert die Ergebnisse einer Untersuchung der Lärmbelastung entlang von stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen aus dem Jahr 2022.
Am relevantesten sei hier die nächtliche Belastung, gemessen zwischen 22 und 6 Uhr, wie ein Sprecher des Amtes erklärt. Nachts seien die meisten Leute in ihren Häusern und würden versuchen, Ruhe zu finden und sich zu erholen. Eine dauerhafte nächtliche Lärmbelastung von mehr als 55 Dezibel könne das Risiko für ernste gesundheitliche Schäden erhöhen - Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie psychologische Leiden wie Stress. Im Landkreis Meißen betrifft dies über 6.000 Menschen, die meisten von ihnen in Meißen und Radebeul.
Für betroffene Bürgerinnen und Bürger ist im Zuge des Berichts auch eine Lärmkarte entstanden, mit der die Belastung des eigenen Standortes überprüft werden kann. Diese kann unter luis.sachsen.de/fachbereich-laerm.html aufgerufen werden. In ganz Sachsen sind rund 260.000 Menschen von potenziell gesundheitsschädigender nächtlicher Lärmbelastung betroffen. Im nächsten Schritt müsse sich jede von der Lärmkartierung betroffene Gemeinde im Rahmen einer Lärmaktionsplanung mit der örtlichen Lärmsituation auseinandersetzen und die Öffentlichkeit in den Prozess einbinden. Für die Umsetzung könne Förderung vom Freistaat Sachsen beantragt werden. (SZ)