Beim Weindorf soll es nicht bleiben

Meißen. Der verregnete Sonnabend konnte das Fazit nicht trüben – das Weindorf Spaar fand ein durchweg positives Echo. Am Freitagabend und am Sonntag kamen viele Besucher in das Weindorf und zeigten sich beeindruckt, berichtet Stadträtin Ute Czeschka von der "Bürgerinitiative Meißen kann mehr".
Am Fuße des Weinbergs konnten die Besucher bei einem Schoppen kulturellen Darbietungen lauschen oder mit Freunden klönen. Ganz spontan fanden Musiker und Sänger vom Winzerchor zusammen und begeisterten das Publikum. Buden, Bänke und Tische waren auf dem Gelände der ehemaligen Rollschuhbahn aufgestellt worden, das von Bürgern – vornehmlich aus dem Stadtteil Spaar – wenige Tage zuvor aus Gestrüpp und Müll freigelegt worden war.
„Viele Spaarer waren hier, und sie fühlten sich erinnert an frühere Stadtteilfeste“, berichtet Stadträtin Ute Czeschka von der Bürgerinitiative Meißen kann mehr. Insofern ist den Organisatoren des Weindorfes am vergangenen Wochenende mehr gelungen, als lediglich aus der Not des unter Corona-Bedingungen entzerrten Weinfestes eine Tugend zu machen. Für den erfolgreichen Start gebühre vor allem Diana Fritsch, Cathrin Graupner, Dorit Suarez und Jürgen Hampf, die innerhalb einer Arbeitsgruppe das Weindorf „auf die Beine gestellt haben“, ein herzliches Dankeschön.

„Auf dem Gelände ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für neue kulturelle und niveauvolle Angebote und Formate“, sagt Ute Czeschka. Das Weindorf sei natürlich so etwas wie ein Testballon gewesen – auch vor dem Hintergrund, dass in der Stadtverwaltung an einem Freiraum-Konzept gearbeitet werde. Die frühere Rollschuhbahn ist städtisches Eigentum, und sie sollte nicht wieder der Verwahrlosung preisgegeben werden. Schon deshalb bieten sich weitere Nutzungen als Veranstaltungsort an.
Die Tatsache, dass in Spaar sehr viele Winzer ansässig sind, könnte Themen vorgeben. Ute Czeschka nennt eine Winzer-Weihnacht in der Adventszeit – auch, um die Meißner Weihnacht räumlich zu entzerren. Denkbar seien ebenso ein Wintermarkt im Januar oder Februar oder ein Weinblütenfest als mögliche Veranstaltungen. Hier ergeben sich auch Möglichkeiten für Künstler, Kunsthandwerker und Musiker der Stadt und Umgebung, sich zu präsentieren. So ließe sich das Gelände im rechtselbischen Teil der Stadt entwickeln zu einem Meilenstein auf dem Weg zum 1.100-jährigen Stadtjubiläum.
Noch sind das Ideen, die in Spaar sowie in der BI "Bürger für Meißen – Meißen kann mehr" gesammelt werden. Stadträtin Czeschka will darüber mit der neuen Kulturreferentin im Rathaus Sara Engelmann sprechen. Und: Stadt und Organisatoren müssen über ein Nutzungskonzept für das Gelände reden und ein solches vereinbaren. Außerdem müssen Interessen und Arbeitsabläufe der anliegenden Winzer berücksichtigt werden.
Der Bürgerinitiative geht es aber nicht nur um Ideen für neue Formate. Parallel zu den Bemühungen der Wiederbelebung des Freizeitgeländes an der ehemaligen Rollschuhbahn, soll auch an frühere Zeiten erinnert werden. „Wir wollen eine kleine Ausstellung mit Fotos von Veranstaltungen, die hier stattfanden, vorbereiten“, sagt Ute Czeschka. Bilder dazu können gern an die BI gesandt werden.
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