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Jedes Schicksal ist ein Schritt in den Abgrund

Seit zehn Jahren engagiert sich Pfarrer Bernd Oehler als Leiter der Stolpersteine Meißen. Die Bitte zweier jüdischer Familien hat ihn sehr schockiert.

Von Beate Erler
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Bernd Oehler neben den beiden ersten Stolpersteinen in Meißen. Zur Verlegung war damals die große Familie mit Enkeln und Urenkeln dabei.
Bernd Oehler neben den beiden ersten Stolpersteinen in Meißen. Zur Verlegung war damals die große Familie mit Enkeln und Urenkeln dabei. © Claudia Hübschmann

Meißen. Mit dem Schuh muss Bernd Oehler die letzten Schneereste erst einmal beiseite wischen, damit man sie sehen kann: Die zwei ersten Stolpersteine, die in Meißen verlegt worden. Direkt vor der Eingangstür der Elbstraße 28 neben dem Gasthaus zum Loch. Die letzten neun Jahre sieht man ihnen an: Das Messing ist nicht mehr glänzend poliert und viele eilige Schritte haben sie etwas in Mitleidenschaft gezogen. Doch genau das ist das Besondere am größten dezentralen Mahnmal der Welt. Dort, wo einmal jüdische Mitbürger gelebt haben, wird ein Stolperstein ganz natürlich in das Pflaster verlegt.

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