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Musik ist ihr Seelenheil

Die Sängerin Cora Liebmann hat ihr erstes Album produziert. Sie hofft auf baldige Live-Auftritte.

Von Uta Büttner
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Sie sammelt Gitarren wie andere Briefmarken. Die Musikerin Cora Liebmann aus Burkhardswalde hat ihr erstes Album produziert.
Sie sammelt Gitarren wie andere Briefmarken. Die Musikerin Cora Liebmann aus Burkhardswalde hat ihr erstes Album produziert. © Claudia Hübschmann

Klipphausen. Musik. Die große Leidenschaft von Corina alias Cora Liebmann. In ihrem kleinen Zweit-Studio, eingerichtet in Burkhardswalde, stehen sieben Gitarren und eine Mandoline. „Irgendwann ist es wie Briefmarkensammeln“, sagt sie lachend. Eine Wand wurde mit Holz vertäfelt. Für eine bessere Akustik, erzählt sie. Schon immer hat die gebürtige Dresdnerin gern gesungen, arbeitete stetig an ihrer Musikkarriere, bis die Corona-Pandemie teils einen Strich durch die Rechnung machte.

Seit der politischen Wende lebt die heute 50-Jährige die Musik auf Bühnen aus, sang unter anderem acht Jahre in der Dresdner Soul-Bigband „The Royal Souldiers“. So ist sie auch unter dem Namen „Soulmama“ bekannt. Inzwischen hat sie sich ein breites Netzwerk in der Künstlerszene aufgebaut, war an vielen Projekten beteiligt. Finanzieren konnte sie ihre Leidenschaft aufgrund ihres erlernten Berufes als Werbegrafikerin. „Diese Arbeit ist wichtig, damit die Musik laufen kann“, sagt sie. Zumal sie sich 2019 entschieden hatte, ihre Musik auf professionellere Ebene zu stellen: Sie meldete sich beim Finanzamt als Musikerin mit Gewerbesteuer an. Dann kam die Corona-Pandemie. „Alles brach zunächst zusammen“, erzählt sie. Dennoch hatte sie Glück, da ihre Arbeit als Werbegrafikerin bald wieder besser lief. So sei es für sie nicht so dramatisch gewesen. Und sie hatte Zeit für Dinge, die bis dato liegengeblieben waren.

Musikalisch sei sie über die vielen Jahre gereift, erzählt Cora. Die Musik, die sie heute macht, verdanke sie Chris Rasch. Nach 30 Jahren mit gecoverter Musik auf der Bühne unterwegs – in den Genres Modern Gospel, Soul, Soft-Rock, Pop, Blues und Folk – sollten mithilfe professioneller Künstler eigene Werke entstehen. So bereitete sie bereits vier Jahre ihr erstes Album vor. Anfang 2020 begann sie dann mit der Produktion.

„Auf Fernseher kann ich verzichten, aber nicht auf die Musik“

Nun ist das Album „Seelenfest“ mit eigenen Songs fertig. Sechs der elf Texte stammen aus Coras Feder. „Es sind Stories aus meinem Leben“, verrät die Sängerin. „Hinter den Texten ist immer eine Botschaft zwischen den Zeilen.“ So sei beispielsweise ein Song ihrer erwachsenen Tochter gewidmet, ein weiterer ihrer Mutter. Ihre Musik und die Texte auf dem Album sollen etwas für die Seele sein, „die Menschen in der heutigen Zeit abholen.“ Deshalb auch der Name „Seelenfest“. Alle Texte sind ausschließlich in deutscher Sprache, „das war mir ganz wichtig.“

Die Musikideen kommen von Cora selbst, obwohl sie kein Instrument nach Noten spielen kann. Autodidaktisch habe sie sich Gitarren-Grundharmonien angeeignet. „Ich bin der Rhythmus-Gitarrist.“ Die Band habe sie in der musikalischen Umsetzung unterstützt. „Ich bin mit den Aufgaben gewachsen“, erzählt Cora.

Obwohl Cora seit ihrer Kindheit die Musik über alles liebt, sei sie immer ein Hobby für sie gewesen. „Ich hatte unterschwellig Angst, ich könnte – wenn ich sie täglich mache – in eine Routine verfallen. Ich weiß nicht, ob es mir dann noch so viel Spaß machen würde. In der Corona-Pandemie war diese Entscheidung ein großer Vorteil für sie. Musik ist für mich wie Medizin. Seelenheil in Stresszeiten. Ich kann auf einen Fernseher verzichten, aber nicht auf die Musik.“

Dass dieses Album zustande kam, verdanke sie vielen Profis, die sie unterstützt haben. „Das ist nicht selbstverständlich. Allein hätte ich das nie hinbekommen“, betont Cora Liebmann. Nun hofft sie, dass bald wieder Auftritte mit ihrer Band in einst gewohnter Form stattfinden können.