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Meißen: Ein Tobeland auch für Senioren

Das Jahnhallen-Areal soll noch in diesem Jahr um einen Matschspielplatz erweitert werden, während nebenan die Sanierung der alten Turnhalle weitergeht.

Von Ines Mallek-Klein
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Farbenfroh geht es zu auf dem Areal der Jahnhalle. Der Park soll in diesem Jahr noch einen Matschplatz erhalten und auch das Baumhausprojekt vom "Schmalen Haus", im Hintergrund zu sehen, wartet auf seinen Weiterbau.
Farbenfroh geht es zu auf dem Areal der Jahnhalle. Der Park soll in diesem Jahr noch einen Matschplatz erhalten und auch das Baumhausprojekt vom "Schmalen Haus", im Hintergrund zu sehen, wartet auf seinen Weiterbau. © Arvid Müller

Meißen. Das gelbe Band der Slackline wippt im sanften Frühlingswind. Auf dem eingezäunten Sportplatz werden gerade noch ein paar Körbe geworfen, während das Baumhaus darauf wartet, dass endlich an seinen Böden und Wänden weitergebaut wird. Das sanfte Grün der Wiese überzieht das gesamte Jahnhallen-Areal, auf dem in den vergangenen Jahr viel Neues entstanden ist. Bis 2005 wurde der ehemalige Sportplatz noch als solcher genutzt. "Es gibt alte Googleaufnahmen, die belegen das", sagt Johanna Singer von der Bürgerstiftung Meißen. Sie ist an diesem Vormittag mit Friederike Klinghammer auf den Platz gekommen, um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu geben.

2016 gegründet, hat sich die Meißner Bürgerstiftung dem Areal angenommen. Sie möchte hier Quartiersentwicklung betreiben und vor allem die alte Jahnhalle vor dem Verfall retten. Auf zwei Millionen Euro wurden damals die Kosten für das Gesamtprojekt geschätzt. Gelder, mit denen man angesichts steigender Material- und Lohnkosten heute ganz sicher nicht mehr hinkommen werde, ist Johanna Singer überzeugt. Dabei finanziert sich die Bürgerstiftung ausschließlich aus Spenden- und Fördergeldern. Um Projekte voranzubringen, ist es möglich, seine Arbeit ganz oder in Teilen der Stiftung zu spenden. Viele der Planer, die an dem Projekt Jahnhalle mitgearbeitet haben, stellten nicht alles in Rechnung.

Die Jahnhalle selbst ist von außen hübsch anzusehen. Der Putz ist fast vollendet, am Anstrich fehlen nur noch wenige Details. In den kommenden Tagen sollen die letzten Fenster eingebaut werden. Auch sie waren deutlich teurer als gedacht und konnten mit Unterstützung der Stiftung Denkmalpflege finanziert werden. Dann kann der Innenausbau starten. Er wird voraussichtlich bis Ende kommenden Jahres dauern, sagt Johanna Singer.

Und während drinnen die Elektriker die Kabelbäume ziehen und die Maler die Wände spachteln, arbeitet sie gemeinsam mit Friederike Klinghammer an der Nutzungskonzeption für die Jahnhalle. In der alten Sporthalle wird ein großer Bewegungsraum entstehen. "Ein Indoorspielplatz für alle Generationen", sagt Johanna Singer. Hier wird es eine Kletterwand geben, einen Bereich für Kleinkinder und auch einen Parcours zur Sturzprävention für ältere Besucher. Auf der Galerie soll ein Café entstehen und der ebenerdige, gut 70 Quadratmeter große Multifunktionsraum könne für Rückenschulen oder Bastelkurse genutzt werden. In die erste Etage der Halle wird das Büro der Bürgerstiftung einziehen. Außerdem sei dort Platz für drei bis vier Coworking-Arbeitsplätze, die an Kreative oder auch Vereine vermietet werden sollen.

Soweit das Konzept für drinnen. Draußen ist man schon viel weiter. Der alte Sportplatz hat sich in eine farbenfrohe Freizeitlandschaft verwandelt. "Das Areal ist schrittweise gewachsen unter dem Zutun derer, die es auch nutzen sollen", so Johanna Singer. Jetzt gehe es darum, die Freifläche mit Leben zu erfüllen. Im Rahmen der Deutschen Fernsehlotterie werden dafür zwei Projektstellen gefördert. Gemeinsam mit Johanna Singer kümmert sich Friederike Klinghammer um Kooperationen, unter anderem mit der Volkshochschule, die Zirkeltraining, Slacklinekurse für Einsteiger oder Yoga im Freien anbieten möchte. Die Termine stehen im frisch gedruckten Programmheft für das Jahnhallen-Areal. Das können sich auch all die mit nach Hause nehmen, die zur Saisoneröffnung am 16. April zwischen 14 und 18 Uhr den Park besuchen.