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Meißner Bürger haben die Wahl: In welchem Licht soll ihre Stadt erstrahlen

Sechs Kandelaber in der Meißner Burgstraße wurden mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet. Sie alle tragen eine Nummer und dafür gibt es einen Grund.

Von Ines Mallek-Klein
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Die Stadtwerke Meißen haben die sechs LED-Leuchtmittel organisiert. Die Bürger sollen nun entscheiden, welche Lichtfarbe die schönste ist für die Meißner Altstadt.
Die Stadtwerke Meißen haben die sechs LED-Leuchtmittel organisiert. Die Bürger sollen nun entscheiden, welche Lichtfarbe die schönste ist für die Meißner Altstadt. © Daniel Schäfer

Meißen. Meißen möchte sich ins rechte Licht setzen und dabei auch noch Strom sparen. Doch wie sieht sie aus, die richtige Lichtfarbe und die perfekte Lichttemperatur? Das, so Bürgermeister Markus Renner, wolle man nicht im Rathaus allein entscheiden, vielmehr seien die Bürger gefragt. Sie haben in den kommenden beiden Wochen Zeit, ihren Favoriten unter den LED-Birnen zu wählen.

Zu sehen sind die seit Montagmittag in der Meißner Burgstraße. Beginnend beim Haus des Kunstvereins wurden in der Straße insgesamt sechs Kandelaber mit den neuen Leuchtmitteln ausgestattet. Sie alle stammen von unterschiedlichen Herstellern, unterscheiden sich in ihrer Leistung und auch in der Lichtfarbe. Die reicht von 2.200 Kelvin bis zu 4.000 Kelvin, die fast schon an OP-Licht erinnern.

Alle Laternen sind mit einer Nummer versehen. Und die Meißner sind nun aufgerufen, ihren Favoriten auf einem Umfragebogen einzutragen. Den gibt es am Fahrradständer direkt vor dem Bürgerbüro, dort befindet sich auch der Briefkasten, in dem der Zettel eingeworfen werden muss. Mitmachen sollen vor allem die Meißner, aber auch die Gäste können eine Stimme abgeben.

Enorme Einsparungen

Dabei sollten die Bögen mit Name und Adresse versehen werden, denn die Stadtwerke Meißen sponsern drei Einkaufsgutscheine im Wert von 50 Euro, die unter allen Teilnehmern verlost werden sollen. Für Christian Friedel, den Chef des Stadtmarketings, geht es bei der Aktion nicht nur um das rechte Licht für Meißen. Sondern auch darum, die Meißner für einen Besuch der Innenstadt zu motivieren.

Der Birnentausch sei keine Reaktion der Stadt auf die explodierenden Energiepreise, sagt Bürgermeister Renner. Man sei schon seit einiger Zeit dabei, die Natriumdampflampen durch neue, energiesparende Leuchtmittel zu ersetzen. Ein knappes Drittel der Straßenlampen seien bereits mit LEDs ausgestattet. In den kommenden Jahren sollen jeweils fünf Prozent dazukommen, heißt es aus dem Bauamt in Meißen.

Die Einsparungen, die damit erzielt werden können, sind enorm. Sie liegen je nach Lichtfarbe bei bis zu 70 Prozent. Gleichzeitig haben die LED-Leuchten auch eine deutlich höhere Lebensdauer als die bisher verbauten Birnen, erklärt Bauamtsleiter Martin Schuster. Noch dazu seien sie preiswerter in der Anschaffung.

Besuch in der Dämmerung

Ob noch in diesem Jahr die Leuchtmittel in den Kandelabern der Burgstraße und auf dem Marktplatz getauscht werden, sei noch offen, so Schuster. Denkbar sei das schon, dann allerdings nur Straßenzugweise. Und der Wechsel nimmt einige Zeit in Anspruch. Die Altstadtleuchte, die den Namen Meißen trägt, hat oben einen mit vier Schrauben befestigten Deckel. Er wird abgenommen, dann haben die Monteure freien Zugang zu der Birne. Eine Herausforderung sei gewesen, überhaupt Leuchtmittel zu finden, die in den Kandelaber passen, so Martin Schuster.

Der Denkmalschutz hatte zwar bei dem Aussehen der Laternen selbst ein Mitspracherecht, bei der Lichttemperatur sei die Stadt flexibel. Fest steht, man möchte sich an dem warmen gold- gelben Ton der bisherigen Straßenbeleuchtung orientieren. "Wir haben alle unseren Favoriten und werden auch mit abstimmen", so Bürgermeister Renner. Er verriet aber auch, dass es unter den sechs angeboten Lampen eine gäbe, die garantiert niemals in Meißen brennen werde. Sie soll bei dem Wettbewerb lediglich einen Kontrapunkt setzen.

Noch hängen in der Innenstadt die weihnachtlichen Lichterspangen. Sie bleiben aber ab sofort aus - zum einen, wegen der vorläufig bis 15. April geltenden Energieeinsparverordnung. Zum anderen, um den schönen Schein der Wettbewerbsleuchten nicht zu dominieren. Für alle jene, die sich an dem Wettbewerb beteiligen möchten, hat Marketingchef Christian Friedel noch einen Tipp: Sie sollten die Dämmerung für einen Besuch in der Burgstraße nutzen.