Mit Postamt und Adventsmarkt: In Moritzburg wird es weihnachtlich
Moritzburg. Lea hat ihren Wunschzettel schon abgegeben. Sie war die Erste, die den roten Briefkasten in Moritzburg für einen Gruß an den Weihnachtsmann nutzte. Am Donnerstag wurde das kleine Winterdorf auf dem Moritzburger Parkplatz mit Blick auf das Schloss offiziell eingeweiht. Im Schäferwagen, der in den wärmeren Monaten im Hochseilgarten am Mittelteich steht, hat sich der Weihnachtsmann zur Ruhe gelegt. Ein monotones Schnarchen dringt aus dem Holzwagen. In den nächsten Tagen wird er regelmäßig zu hören sein, verrät die Chefin der Kulturlandschaft Moritzburg Gundula Bleul.
Bis zum 17. Dezember haben die Kinder nun die Möglichkeit, ihre Wunschzettel bei der Moritzburger Außenstelle des Weihnachtspostamts abzugeben. Wenn sie ihre Adresse hinterlassen, bekommen Sie auch eine Antwort, verspricht Bleul. Zudem werden die schönsten Zettel mit einem Geschenk belohnt. Am 16. Dezember bekommen die Kinder den Weihnachtsmann dann auch endlich zu sehen. Die Kulturlandschaft veranstaltet an diesem Wochenende einen dreitägigen Weihnachtsmarkt.
Der Sonnabend steht vor allem im Zeichen der Familie. Mit Puppentheater, Kinderbuchlesungen und Liedern werden die Kinder auf Weihnachten eingestimmt. Auch eine Spinnerin ist da und zeigt ihr Handwerk. Am Nachmittag soll dann der Weihnachtsmann geweckt werden, gemeinsam mit dem Aschenbrödel.
Riesenstollen wird vom Schloss Moritzburg zum Weihnachtsmarkt gebracht
Das hat auch am Donnerstag schon einmal beim Schäferwagen vorbeigeschaut. Zum Weihnachtsmarkt wird der Wagen dann zum benachbarten Markttreff gestellt, wo der Weihnachtsmarkt stattfinden soll. Bleul freut sich auf eine richtige Marktatmosphäre am neu gestalteten Treff. Die Kulturlandschaft hat dafür auch ein Zelt und eine Bühne organisiert.
Auf der singen am Freitag der Männergesangsverein aus Boxdorf und der Kirchenchor der Gemeinde Moritzburg. Zum Auftakt sind besonders die Einheimischen eingeladen, um sich gemeinsam mit den Chören auf das Wochenende einzustimmen. „Ich könnte mir vorstellen, dass das vielleicht eine kleine gemeinsame Moritzburger Tradition werden könnte“, sagt Bleul. Später treten noch das Dresdner Ballhausensemble und Entertainer Alf Mahlo auf.
Am Sonntag lockt nach einem erneuten Kinderprogramm im Märchenzelt, unter anderem mit Clown, der Stollentransport nach Moritzburg. Das Stollenmädchen und die Bäcker vom Bäckermeister Karsten Liebscher aus Weinböhla transportieren den Riesenstollen vom Schloss über den Damm zum Weihnachtsmarkt – musikalisch begleitet von den Parforcehornbläsern Moritzburg. Der Erlös aus dem Stollenverkauf geht an das Kinder- und Jugenddomizil Coswig.
Mehrere Weihnachtsaktionen schon am 1. Adventswochenende
Die Organisation des Weihnachtsmarktes ist eine Premiere für die Kulturlandschaft. In den vergangenen Jahren wurde der Weihnachtsmarkt vom Schloss ausgerichtet. Doch dieses hatte mitgeteilt, dieses Jahr keinen Markt auszurichten. "Das hat uns natürlich traurig gemacht", sagt Bleul. Deshalb habe das Team relativ kurzfristig entschieden, sich das erste Mal selbst um das Adventswochenende zu kümmern. Dazu kam die Idee mit dem Schäferwagen, die schon länger in den Köpfen der Tourismus- und Eventmanagerinnen schwelte.
"Beim Bummel können die Familien so anhalten und gleich noch etwas trinken und essen", sagt Bleul. Denn neben dem weihnachtlich geschmückten Holzwagen mit dem knallroten Briefkasten hat sich auch eine Verpflegungshütte von dem Dresdner Caterer aldente group bereit gemacht. Die Akteure zu finden, sei so kurzfristig gar nicht so einfach gewesen, verrät Bleul.
Doch nun stehe der Moritzburger Weihnacht nichts mehr im Wege. Auch anderswo rund um Moritzburg wird es in den nächsten Tagen weihnachtlich. So lädt das Wildgehege am 2. Dezember zum Adventsrundgang mit dem Weihnachtsmann ein und im Ortsteil Auer spielt der Posaunenchor am Rondell am Siedlerweg. Am Sonntag laden die Schlossfreunde das erste Mal zu einem Adventstreffen am Leuchtturm ein. Währenddessen wird der Weihnachtsmann sich weiter in seinem Schäferwagen erholen. Die kleine Lea bekam ihn am Donnerstag schon einmal zu Gesicht. Gemeinsam mit dem Aschenbrödel weckte sie ihn aus seinem tiefen Schlaf.