Meißen. Viel Geduld und Ausdauer. Diese Eigenschaften muss man mitbringen in einem Job, wie ihn Josephine Seip ausübt. Im Meißner Rathaus ist die Kommunalfachwirtin seit über einem Jahr für die verwahrlosten Immobilien zuständig. Dieser Begriff lässt sofort an Ruinen denken, die im Stadtbild auffallen – wie der Hamburger Hof, einzelne Gebäude an der Hirschbergstraße oder an der Ecke Dresdner Straße zum Teichertring.

Dass sie leer stehen, ist ein entscheidendes Kriterium für den Begriff „verwahrloste Häuser“, erläutert Josephine Seip. Dann kommen sie auf eine Liste der Sachbearbeiterin für öffentliche Sicherheit im Ordnungsamt. Und damit unter besondere Beobachtung. Wuchernder Bewuchs auf dem Grundstück, der über dessen Grenzen hinausragt, ausbleibendes Schneeräumen im Winter, Müllablagerungen, sich tummelnde Ratten oder auch die Zugänglichkeit für Personen, die dort nichts zu suchen haben, in den Räumen aber Party machen, sind Anlässe, um von Amts wegen tätig zu werden.

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Dann gibt es Briefe aus dem Ordnungsamt, die den Eigentümer auffordern, die Missstände im Interesse der Nachbarschaft und Allgemeinheit zu beseitigen. Solche Schreiben setzen Fristen, die Josephine Seip im Blick behalten muss. Ist eine Frist verstrichen und auf dem Grundstück nichts geschehen, folgt ein weiterer, mahnender Brief. Bleibt auch dieser folgenlos, veranlasst das Ordnungsamt die Beseitigung des Mangels oder die Sicherung des Gebäudes – und stellt die Kosten dafür in Rechnung, beschreibt Josephine Seip das Prozedere der sogenannten Ersatzvornahme.