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Melkkarussell und Wohlfühloase

Bei Landwirt Robert Gierth aus Schmorkau gab es erstmals einen Tag des offenen Hofes. Hunderte kamen.

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© Heinz Hirschfeld

Von Heinz Hirschfeld

ch hätte nie gedacht, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Seit Samstagvormittag hatten wir kaum eine Pause“, sagte der 35-jährige Landwirt Robert Gierth aus Schmorkau, der von sich behauptet, die schönste Berufung der Welt zu haben. Erstmals wurde in Gierths Landwirtschaftsbetrieb mit immerhin 630 Hektar ein „Tag des offenen Hofes“ durchgeführt. „Seit wir unser neues Außenmelkkarussell mit 40 Plätzen in Betrieb haben, gab es des Öfteren Anfragen, ob unsere moderne Anlage nicht mal gezeigt werden könnte.“ Nun war es so weit. Zehn Arbeitskräfte wirken in dem erweiterten Familienunternehmen mit, welches sich auf die Milchproduktion spezialisiert hat. 341 Milchkühe stehen im Stall. Die derzeitige Leistung pro Kuh und Jahr liegt bei etwa 9 500 Kilogramm.

Absolutes Highlight war am Samstag das „Schaumelken am Melkkarussell“. Hier muss jeder Handgriff sitzen. Der Melker bereitet die Technik und die Kühe auf den Melkprozess vor. Außerdem konnte Gierths moderner Maschinenpark bewundert werden – vom Claas-Mähdrescher, über 215 PS starke Deutz-Traktoren bis zur supermodernen Silomaschine. Auch in der Wohnstube der Kühe, sieht vieles anders aus als früher. Abgesehen von der Sauberkeit im Stall – wenn eine Kuh mal was fallen lässt, wird es automatisch „weggesaugt“ – gibt es sogar „Wohlfühloasen“ im Stall. Das sind schwingende Kuhbürsten mit Massageeffekt, die von den Tieren gut angenommen werden.

Moderne Methoden sind gefragt

Die Besucher überzeugten sich davon, dass heutzutage in der Landwirtschaft ohne modernste Methoden kein Geld mehr zu verdienen ist. Das ist bei der Futtergewinnung ebenso wie beim Nachwuchsgeschehen, das ausschließlich über künstliche Besamung erfolgt. Azubine Marlen Pollack z.B. ist stolz, hier lernen zu dürfen. „Es ist vor allem das tolle Arbeitsklima, das mich anspornt“, sagte sie. Von den jungen Besuchern wurde die Möglichkeit gern genutzt, in einem Strohballenhaufen zu toben. Die „Heinrichsthaler Molkereiprodukte“, die der Abnehmer von Gierths Milch ist, präsentierte sich mit einem Käseprobierstand, um zu zeigen, wie schmackhaft Milchprodukte sind. Für die Kinder gab es ein Glücksrad, und die FFw Schmorkau komplettierte die Versorgung der Besucher. Landwirt Robert Gierth fand es ganz wichtig, dass er schon den Grundschülern zeigen konnte, dass die „Lila Kuh“ nicht im Stall steht, sondern erst durch ihre Milchprodukte und deren Veredlung zum begehrten Lieferanten für Schokolade wird. So gab es „Expeditionen in den Kuhstall“, und einen Lernzirkel zum Thema Milch.