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Melkus-Villa vom Brand verschont

Feuer in der Leipziger Straße: Allerdings war nicht das Haus des einstigen Rennfahrers betroffen. Dort wird noch gebaut.

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Von Andreas Weller und Klemens Deider

Ein Dixi-Klo und ein Bauschuttcontainer, mehr weist an dem Haus an der Leipziger Straße 27 mit der schmutzig-weißen Fassade nicht auf die Veränderungen hin, die bald für jeden sichtbar werden. Der Investor USD saniert dort gerade das einstige Verwaltungsgebäude des ehemaligen Dresdner Rennfahrers Heinz Melkus.

Die Meldung von dem vermeintlichen Brand Dienstagnacht bestätigte sich nicht. Gebrannt hat es schon, allerdings nicht in der Nummer 27, wie es von der Feuerwehr verlautete, sondern in einem anderen, leer stehenden Haus in der Leipziger Straße 2a. Dort hielten sich laut Polizeiangaben drei Straßenmusikanten auf. Sie entfachten mit Unrat ein Feuer auf einer Fläche von etwa zwei Metern im Durchmesser. Die Polizei geht von fahrlässigem Umgang mit Feuer aus – also nicht von vorsätzlicher Brandstiftung. Die Feuerwehr musste Dienstagnacht gegen 0.30 Uhr zwei der drei Personen aus dem Gebäude retten. Rußspuren am Ausgang und im Inneren zeugen vom Feuer.

Die Verwechslung der Adresse sei ärgerlich, sagte Ulf Mehner, Sprecher der USD. Zumal sämtliche Wohnungen des Objekts bereits verkauft sind. Das sorgte für Unruhe beim Investor und den Käufern. „Wir sind gerade dabei, das Haus zu entkernen. Der Bau dauert noch etwa ein Jahr, bis alles fertig ist“, so Mehner. In dem denkmalgeschützten Haus entstehen zehn Wohnungen auf drei Etagen. Die Wohnungen haben eine Größe von 39 bis 126 Quadratmetern mit einem bis 4,5 Zimmern. Ausgestattet sind sie mit Parkett und Fußbodenheizung. Insgesamt investiert die USD 3,1 Millionen Euro. Die markante Fassadengestaltung und der ursprüngliche Charakter bleiben bei der Sanierung erhalten. Auch der Hochwasserschutz wurde berücksichtigt. Die Wohnungen sind auch bei einem Hochwasser wie im August 2002 sicher.

Das Gebäude in der Leipziger Vorstadt wurde in der Zeit von 1863 bis 1865 erbaut und diente ursprünglich als Firmensitz des Mechanikers Schlick. Die Maschinenfabrik Schlick entstand 1861. Im Jahr 1884 übernahm die Österreichische Nordwest-Dampfschifffahrts-Gesellschaft die Fabrik und baute hier Binnenschiffe, Schleppkähne und Fähren, aber auch Dampfmaschinen, Dampfmaschinen-Anlagen und andere Fahrzeuge. Nach 1945 nutzte die Dresdner Autowerkstatt des Rennfahrers Heinz Melkus das Gebäude zu Verwaltungszwecken und als Fahrschule.