Von Elke Schmidt
Hainewalde. Menschel-Limo gibt’s nur mit Himbeer- oder Waldmeistergeschmack? Wer das denkt, kennt das Sortiment des Hainewalder Getränkeherstellers so gut wie gar nicht, denn das umfasst seit kurzem 16 verschiedene Geschmacksrichtungen.
Die neueste Kreation ist die Gurken-Zitronen-Limonade. Dieses Getränk stellte der kleine Oberlausitzer Betrieb erstmals im Januar bei der der Grünen Woche in Berlin vor. „Wir wollten herausfinden, was die Messebesucher davon halten“, sagt Stefan Kubitz, der bei Menschel-Limo für den Vertrieb und das Marketing zuständig ist. Die Besucher mochten den Geschmack und fanden, das Getränk sei sehr erfrischend. Es hatte also den Test bestanden. Der neue Geschmack wurde ins reguläre Sortiment aufgenommen und ist jetzt im Handel zu haben.
Damit folgt Menschel-Limo einem der Trends in diesem Jahr, erklärt der Vertriebschef. Die Gurken-Zitronen-Limonade sei rein vegan und solche Lebensmittel seien gerade sehr gefragt. Die Idee stammt von ihrem Grundstofflieferanten Bell Flavors & Fragrances, der die Sorte gemeinsam mit Menschel-Limo entwickelte.
Die neue Sorte sei „ein Schritt in die Zukunft“, sagt Peter Zabel. Er ist der Urenkel des Firmengründers und war bis zum vorigen Jahr der alleinige Firmeninhaber. Um seiner Firma und der Menschel-Limo bessere Chancen zu geben, verwandelte er gemeinsam mit fünf anderen Gesellschaftern im vergangenen August die Firma in eine GmbH. Die neuen Gesellschafter kommen sowohl aus seiner Familie, als auch, wie Stefan Kubitz, „von außen“. Gemeinsam wollen sie den Betrieb wachsen lassen, die Produktion vergrößern und das Liefergebiet erweitern. Noch sei Menschel-Limo vor allem in der Oberlausitz bekannt, doch das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Schon jetzt liefert Menschel bis nach Dresden und Leipzig. Das soll weiter ausgebaut werden. Weil dafür die Produktion wachsen muss, soll demnächst der Maschinenpark erneuert werden. Vor allem in die Abfülltechnik wird investiert.
Bei allen Erweiterungsplänen betonen die Gesellschafter dennoch, dass sie ein regionales Unternehmen führen und stolz darauf sind, ein Familienbetrieb zu sein. „Wir sind ein Oberlausitzer Unternehmen und das wollen wir auch bleiben“, sagt Peter Zabel. Deshalb haben sie sich auch für ein Umgebindehaus auf dem Etikett entschieden. Das ist nicht irgendeines, sondern das Haus des Firmengründers Ernst Menschel. Der beschloss 1899, in das Brausegeschäft einzusteigen. Seitdem lebt die Familie nicht nur auf dem Grundstück, sondern wird dort auch Limonade hergestellt. Der Betrieb war immer eigenständig. Auch zu DDR-Zeiten war er nie verstaatlicht, so Zabel. Damals belieferten sie die umliegenden Kantinen, Textilbetriebe und Dörfer. Heute arbeiten in der kleinen Manufaktur vier Angestellte, die schon lange Jahre im Betrieb sind. Dazu gehört ein Getränkemarkt im Ort. Auch als GmbH legen die Gesellschafter weiterhin Wert auf Qualität. So werden alle Sorten mit echtem Zucker hergestellt. Das sei natürlicher als Zuckerersatzstoffe, die dem Körper die Süße nur vorgaukeln, ist Peter Zabel überzeugt.
Auch der Umweltgedanke wird großgeschrieben. Sie wollen nachhaltig produzieren. Das heißt auch, ausschließlich Pfandglasflaschen zu nehmen. Demnächst wollen sie auf Kästen mit 20 Flaschen umsteigen. Die alten 25er Kästen kommen langsam in die Jahre und es gäbe kaum noch Möglichkeiten zum Nachkauf. Außerdem seien die kleineren leichter zu tragen. Die ungewöhnliche Flaschengröße von 0,33 Liter wollen sie jedoch auf jeden Fall beibehalten, denn das verwende außer ihnen kaum jemand. Das ist eine gute Werbung, sagt Zabel: So könne man Menschel-Limo schon an der Flasche erkennen.
Menschellimo gibt es als: Sport-Iso mit Grapefruit, Walderdbeer, Orange, Gurke-Zitrone, Zitrone, Kinderkola koffeinfrei, Energy Blaue Steine, Tafelwasser, Cola, Schoko, Zitrone-Limette, Abendtrunk Kräuter, Bittertonic, Apfelsine, Waldmeister, Himbeer-Kirsch