Ein großes Grundstück auf dem Land, ein individuell gestaltbarer Gasthof und die Sächsische Schweiz direkt vor der Haustür. Träumen auch Sie von solch einer paradiesischen Immobilie? Dann sind sie hier genau richtig. Mit diesen Worten wird das Hotel und Restaurant Sonnenhof im Sebnitzer Ortsteil Hinterhermsdorf derzeit bei Kleinanzeigen, vorher Ebay-Kleinanzeigen, angeboten. Für 799.000 Euro könnte es den Besitzer wechseln.

Schon seit 1928, damals noch als Bauernhof, konnten dort im Hinteren Räumicht Sommerfrischler nächtigen oder sich stärken. In den Folgejahren wurde das Anwesen mehrfach umgebaut und erweitert, diente als Schullandheim und als Betriebsferienheim. 1990 war die Treuhand Eigentümer. Drei Jahre später hatten dann Christine und Steffen Gebhardt in Hinterhermsdorf den Neuanfang gewagt. Am 1. Mai 1994 wurde Eröffnung gefeiert.

Seitdem hatten sie viel Zeit und Geld in das Objekt gesteckt, es als ihr Herzensprojekt immer weiter saniert und entwickelt. Es ging stetig bergauf. Der alte Vorratskeller unter dem Haus wurde trockengelegt, sodass der urige Flößerkeller entstand. Dieser ist der historische Teil, der von dem ehemaligen Bauernhof noch übrig ist. 1996 kam das Nebengebäude an die Reihe. Waschhaus, Garage und Werkstätten wurden entfernt, das Haus isoliert und eine Kegelanlage eingebaut. 1998 wurde an der Fassade des Sonnenhofs die charakteristische Sonnenuhr montiert, und ein Jahr später der alte Sandsteinbrunnen hergerichtet

Doch das 30-jährige Jubiläum, welches in diesem Jahr in wenigen Tagen angestanden hätte, wollten und konnten sie wohl nicht mehr planen. Bereits im Jahr 2022 dachten sie an den Verkauf der Immobilie. Ein Interessent fand sich damals nicht.

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Bereits im Jahr 2022 kündigte sich das Ende des Sonnenhofes an. „Leider müssen wir ihnen mitteilen, dass wir ab sofort unseren Hotel- und Gaststättenbetrieb einstellen müssen“, stand da auf der Internetseite. Nach damals zwei Jahren Corona mit nur wenigen Öffnungstagen, den vielen Absagen nach den Waldbränden im Sommer 2022, Unsicherheiten bei den Energiepreisen und fehlenden Buchungen für die nächsten Monate sehe man keine andere Chance mehr, hieß es von den Wirtsleuten.

Christina und Steffen Gebhardt hätten gerne ihr 30-jähriges Betriebsjubiläum gefeiert. Aber bereits im April 2020 - mitten in der Corona-Krise - hatte Steffen Gebhardt schon einmal angekündigt, dass der entstandene wirtschaftliche Schaden nicht mehr auszugleichen sei. Neue Kredite könne er keine mehr aufnehmen. Immerhin hatte er in den letzten Jahren viel in den Sonnenhof investiert. Schon 2020 befürchtete er ein Gaststättensterben in der Sächsischen Schweiz. Von explodierenden Lebensmittel- und Energiepreisen war man da noch weit entfernt.

Eigentümer haben viel investiert

Mit der Flüchtlingswelle aus der Ukraine brauchte der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dringend Unterkünfte. Der Sonnenhof in Hinterhermsdorf stand da bereits leer. In der Folge zogen dann in einige Hotelzimmer ukrainische Familien an. Einige davon sind inzwischen wieder weg. Noch sind aber einige Zimmer vermietet.

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Interessant werde der Gasthof durch die Entfaltungsmöglichkeiten, die der künftige Käufer auf dem Gelände haben dürfte, sagen die Makler von Thomas Immobilien, die das Objekt vermarkten. So könnte das traditionelle Gasthaus einfach als solches weitergeführt werden. Aber auch ein Umbau in ein Wellness-Hotel wäre wohl möglich. Der Festsaal könnte als solcher vermietet werden. Und wer weder ein Hotel noch eine Gaststätte wieder eröffnen will, der könnte Wohnungen einbauen.

Die Gesamtfläche des Grundstückes umfasst 9.000 Quadratmeter. Die Gastronomiefläche erstreckt sich auf reichlich 360 Quadratmetern.

Der Sonnenhof hat insgesamt 30 Hotelzimmer. Diese wurden immer fortlaufend saniert. Bis zum Jahr 2014, dem 20-jährigen Jubiläum sollen es laut dem Gastwirt Steffen Gebhardt an die 1,5 Millionen Euro an Investitionen gewesen sein. Entstanden ist ein Wohlfühl-Paradies. In das Restaurant wurde sogar eine Bar eingebaut. Zahlreiche Veranstaltungen fanden in den letzten Jahren im Sonnenhof statt. Vor allem um den 1. Mai wurde jedes Jahr ein ganzes Wochenende gefeiert - passend zum Jahrestag der Eröffnung.