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Mieter genervt von Scheinwerfern

Die Strahler eines Autohauses leuchten Wohnungen aus. Das soll sich jetzt ändern.

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© Marko Förster

Von Mareike Huisinga

Pirna. Erich Lienert hat es satt. „Das geht gar nicht“, schimpft der Pirnaer, der seit Sommer 2011 in einer Mietwohnung an der Clara-Zetkin-Straße 12 lebt. Der alleinerziehende Vater schaut von seinem Wohnzimmer und zeigt auf die vier starken Scheinwerfer, die auf dem Nachbargrund montiert sind. Bei Dunkelheit strahlen sie die Pkws an, die das Autohaus Pirna zum Verkauf anbietet.

„Die Lampen leuchten so grell, dass sie in unsere Wohnstube und in das Schlafzimmer meiner Tochter hineinscheinen“, ärgert sich Lienert. Er redet von einer Dauerbeleuchtung, die etwa von 17 bis 23 Uhr angeschaltet ist. „Aber auch in den frühen Morgenstunden im Winter werden sie bereits um 6 Uhr wieder angemacht“, erklärt Lienert. Besonders extrem sei es, wenn Schnee liegt. „Dann reflektieren die Strahlen nochmals mehr“, sagt der Mieter.

Er ist nicht der Einzige in dem Mehrfamilienhaus, der sich gestört fühlt. Eine Etage unter ihm wohnt Lydia Dietrich. „Ja, das Licht abends und in der Nacht stört sehr“, bestätigt die junge Frau. Lydia Dietrich, wie auch Erich Lienert, haben dunkle Jalousien montiert, aber das sei keine gute Lösung. „Schließlich möchte ich mich nicht abschotten, sondern auch nach draußen schauen“, sagt Erich Lienert.

Unterdessen ist er bereits aktiv geworden. Schon mehrfach hat er zum Autohaus Pirna Kontakt aufgenommen, um sich zu beklagen. „Man sagte mir, dass ich die Scheinwerfer einfach von Richtung Haus in Richtung Süden, also vom Haus weg, drehen sollte“, berichtet der Pirnaer. Da sich die Scheinwerfer auf Kniehöhe befinden und einfach zu bedienen sind, ist Erich Lienert diesem Vorschlag nachgekommen. Mehrfach. „Aber irgendjemand vom Autohaus dreht die Lichter offensichtlich immer wieder zurück, sodass sie dann doch wieder unsere Hausfassade beleuchten“, sagt er. Folglich scheint dieser Weg keine Option zu sein.

Der Inhaber des Autohauses Pirna, Sven Brust, will keinen Nachbarschaftsstreit. „Wir haben die Bühne zum Verkauf unserer Wagen damals errichtet und zuvor einen Bauantrag gestellt. Darin steht auch, dass Beleuchtung erlaubt ist, aber nur bis 22 Uhr. Daran halten wir uns per Zeitschaltuhr.“ Jetzt wird Sven Brust nochmals überprüfen lassen, ob diese Uhr auch korrekt eingestellt ist.

Er vermutet, dass Unbekannte die Scheinwerfer immer wieder verstellten, sodass sie das Haus anstrahlen. In den nächsten Tagen will Brust nochmals auf Erich Lienert zugehen, um eine Lösung für das Problem zu finden.