Kamenz
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Mit dem Rucksack ins Atelier

Das Großröhrsdorfer Heimat- Museum zeigt Malerei aus dem Rödertal. Künstler Gröbner war dafür viel unterwegs.

Von Reiner Hanke
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Künstler Steffen Gröbner hat das Rödertal für seine Landschaftsmalerei entdeckt.
Künstler Steffen Gröbner hat das Rödertal für seine Landschaftsmalerei entdeckt. © Karl-Ludwig Oberthür

Großröhrsdorf. Sein Atelier ist die Natur. Besonders oft ist es derzeit das Rödertal, das der Maler und Grafiker Steffen Gröbner durchstreift. Der eine oder andere Großröhrsdorfer hat ihn auch bei der Arbeit beobachten können. Sein Handwerkszeug hat er im Rucksack dabei: „Da kommen einige Kilo zusammen“, sagt er. Das Wichtigste ist die selbstgebaute Malkiste. Natürlich gehören Farben, Pinsel und für größere Bilder eine Staffelei zur Ausstattung. „Ich bin Freilichtmaler. Es entsteht alles vor Ort“, versichert der Künstler. Das sei allerdings sehr aufwendig.

So packt der Weinböhlaer manchmal schon in den grauen Morgenstunden den Rucksack, um den beginnenden Tag im Rödertal an einem Friedhofstor auf Papier festzuhalten. Aber auch zu anderen Tageszeiten, um die unterschiedlichen Stimmungen, das Licht einzufangen. Am liebsten mit Ölfarbe. Mit der gehe das am besten. Die Arbeiten werden zum Stadtfest in einer Sonderausstellung (22./23. Juni, 14 bis 18 Uhr) im Heimatmuseum zu sehen sein, vornehmlich in der Weberstube im Erdgeschoss. Die Biertische sind dort verschwunden und sollen es bis auf Ausnahmen auch bleiben, sagt Mathias Hennig, der Vorsitzende des Heimatvereins. So hat sich die Stube in einen Galerieraum verwandelt. Über 100 Arbeiten werden zu sehen sein, kündigt Hennig an. Dabei viele Ölbilder, aber auch Radierungen und aquarellierte Tuschezeichnungen. Natürlich ist auch das Rathaus auf einigen Bildern zu sehen, das ja bei dem Stadtfest eine besondere Rolle spielt. So wird vom 21. bis 23. Juni auch 110 Jahre Rathaus gefeiert.

Mathias Hennig bereitet die Ausstellung im Heimatmuseum auf der Großröhrsdorfer Mühlstraße vor. 
Mathias Hennig bereitet die Ausstellung im Heimatmuseum auf der Großröhrsdorfer Mühlstraße vor.  © Reiner Hanke

Die Arbeiten offenbaren den guten Blick des Malers für besondere Plätze und das Gefühl für romantische Stimmungen. So heißt auch die Ausstellung „Romantische Malerei aus dem Rödertal“. Die Romantiker wie Caspar David Friedrich seien auch so ein bisschen sein Vorbild gewesen, sagt der Maler. Daraus habe sich der eigene Stil entwickelt. Die stimmungsvollen Szenen hat der Maler nicht nur zu unterschiedlichen Tages-, sondern auch Jahreszeiten eingefangen. Die Baumblüte in Hauswalde oder den Winter im Rödertal. Er habe auf seinen Touren auch immer wieder Tipps von Einheimischen für malerische Plätzchen und Motive bekommen, wie den Blick vom Luisenberg auf eine weite Landschaft, schwärmt Steffen Gröbner: „Das Rödertal ist sehr reizvoll und hat noch Potenzial für viele Bilder.“ Die können dann nicht nur betrachtet, sondern auch erworben werden.

Mathias Hennig würde gern eine kleine Dauerausstellung im Museum etablieren. Die Verbindung nach Großröhrsdorf war wohl auch ein bisschen dem Zufall zu verdanken. Bei einer Veranstaltung vor Jahren am Schloss Oberlichtenau lernten sich Hennig und Gröbner – beide als Aussteller – kennen. Mathias Hennig war mit einem Stand für den Heimatverein vor Ort.

Dass der Künstler früher als Porzellanmaler angefangen hat, davon zeuge der filigrane Pinselstrich, ist sich Hennig sicher. Dort habe er die handwerkliche Seite sehr gut gelernt. Aber sein Wunsch sei es immer gewesen selbstständig zu arbeiten. Derzeit mit dem Focus auf dem Rödertal.