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Mit der Taschenlampe im Supermarkt

Der Stromausfall am Heiligabend traf etwa 3 000 Wohnungen und Geschäfte. 

Von Peter Redlich
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Dunkel war es am Montagvormittag nicht nur im Rewe-Markt im Radebeuler Löma-Center. Marktleiter Björn Keyser half, die Kunden im Taschenlampenlicht zu bedienen.
Dunkel war es am Montagvormittag nicht nur im Rewe-Markt im Radebeuler Löma-Center. Marktleiter Björn Keyser half, die Kunden im Taschenlampenlicht zu bedienen. © SZ/Redlich

Radebeul/Coswig. Nein, das war keine Weihnachtswerbeeinlage. Gespenstisch huschten am Montagvormittag Taschenlampenstrahlen durch den Supermarkt von Rewe im Löma-Center. Punkt 8.42 Uhr blieb alles stehen, Die Kassen stoppten. Die Lichter gingen aus. Keine elektrische Waage funktionierte mehr. Finster, Stromausfall.

Nicht nur im Rewe-Markt. Wie Claudia Kuba, Sprecherin der Enso informierte, rührte der Stromausfall von einem Schaden einer Ringleitung her, die vom Coswiger Umspannwerk kommt. Betroffen von dem Ausfall war der Osten Coswigs, der gesamte Löma-Markt mit dem Bekleidungsgeschäft, dem Drogeriemarkt und weitere Läden. 

Bereiche in den Radebeuler Ortsteilen Naundorf, Lindenau, Niederlößnitz, bis nach Wahnsdorf hatten keinen Strom. Am Gradsteg mussten Frauen in den Küchen die Zubereitung des Bratens unterbrechen. Die Ampelanlage auf der Meißner Straße, Ecke Gerhart-Hauptmann-Straße war schwarz.

Unmittelbar nach der Störungsmeldung hatte der technische Stadtwerke-Elbtal-Geschäftsführer Olaf Terno Einsatzleiter Johannes Werner und der wiederum den Monteur vom Störungstrupp, Michael Illgen von Enso-Netz in Neusörnewitz, informiert. Werner: „Vom Umspannwerk aus geht eine Ringleitung mit zehn Kilovolt, also mittlere Spannung, in die Ortsteile. Wenn an der Ringleitung eine Nebenleitung unterbrochen ist, fällt der gesamte Ring aus.“

Monteur Michael Illgen kennt sich in der Gegend aus. Gebaggert wurde am Vormittag vom Heiligen Abend nirgendwo mehr. Es konnte nur eine Leitung durch Setzungen eines Steines beim Regen beschädigt worden sein. Trafostation für Trafostation fährt der Monteur ab, um mittels Spannungsmessung die schadhafte Stelle einzugrenzen und zugleich Abschnitt für Abschnitt wieder zuzuschalten.

Monteur Michael Illgen von den Stadtwerken Elbtal konnte nach zwei Stunden wieder den Strom zuschalten.
Monteur Michael Illgen von den Stadtwerken Elbtal konnte nach zwei Stunden wieder den Strom zuschalten. © SZ/Redlich

Eine der ersten Gegenden war um den Professor-Wilhelm-Ring in der Niederlößnitz, die wieder Strom hatte – genau um 10.15 Uhr. Vorher schon bemühten sich die Mitarbeiter in den Geschäften im Löma-Markt, ihre Kunden geordnet zu bedienen und sicher nach draußen zu geleiten. Marktbetreiber Björn Keyser half selbst im Taschenlampenschein an der Kasse mit. Eingepackte Waren von der Fleischtheke und vom Gemüse wurden per Hand abgewogen. 

Die Mehrzahl der Kunden reagierte vernünftig, einige ließen allerdings auch ihre Einkaufswagen vollbepackt stehen. Die Mitarbeiter des Marktes sortierten geduldig die Waren wieder in die Regale ein. 10.45 Uhr war es dann soweit, im Löma-Markt gingen die Lampen wieder an. Die Kassencomputer konnten hochgefahren werden. Björn Keyser erleichtert: „Bis 14 Uhr werden wir noch offen haben und die Kunden beim Weihnachtseinkauf gut beraten.“ Auch alle anderen Häuser in den Ortsteilen waren durch passende Umschaltungen wieder mit Strom versorgt.

Derweil hatte Monteur Michael Illgen die Schadensstelle weitestgehend eingekreist. Das defekte Kabel musste sich zwischen den drei Trafostationen vom Löma-Markt, der Baustelle an der Eisenbahnbrücke nach der Schiffsmühle an der Meißner Straße und der nahen Gärtnerei oberhalb der Meißner Straße befinden.

Etwa 3 000 Wohnungen und Geschäfte waren von dem Stromausfall betroffen, informierte Olaf Terno. Die beschädigte Stromleitung sollte wahrscheinlich noch während der Feiertage repariert werden.

www.stadtwerke-elbtal.de