Bischofswerda
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Mit einer künstlichen Hüfte leben

Oberarzt Dr. Rico Nitsche spricht beim SZ-Gesundheitsforum in Bischofswerda über den Gelenkersatz. Ein Thema nicht nur für ältere Menschen.

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Dr. Rico Nitsche ist Oberarzt in der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Bischofswerda.
Dr. Rico Nitsche ist Oberarzt in der Chirurgischen Klinik des Krankenhauses Bischofswerda. © Oberlausitz-Kliniken

Bischofswerda. Die Chirurgen im Bischofswerdaer Krankenhaus setzten im vergangenen Jahr 204 Patienten ein künstliches Hüftgelenk ein. Vor fünf Jahren betrug die Zahl dieser Operationen in Bischofswerda 150. Der Anstieg ist nicht nur in einer älter werdenden Gesellschaft und dem medizinischen Fortschritt begründet, sondern auch im sehr guten Ruf der Klinik. Die Chirurgie im Krankenhaus Bischofswerda ist durch die Gesellschaft Endocert als Endoprotetikzentrum zertifiziert. „Damit verbinden sich sehr hohe Qualitätsstandards. Jedes Jahr wird unsere Klinik einer Prüfung unterzogen“, sagt Dr. Rico Nitsche, Oberarzt in der Chirurgischen Klinik.

Im Rahmen der gemeinsam von der SZ und den Oberlausitz Kliniken veranstalteten Gesundheitsforen spricht Dr. Rico Nitsche am 25. September zum Thema „Die künstliche Hüfte“. In seinem Vortrag wird er darauf eingehen, wann eine Operation empfohlen wird, welche Indikatoren es dafür gibt, wie die Operation abläuft und was Patienten danach beachten sollten.

In den meisten Fällen ist eine Hüft-OP als Folge von Arthrose, also dem Gelenkverschleiß, notwendig. Das Gros der Patienten sind deshalb ältere Menschen. Doch auch Jüngere können schon eine künstliche Hüfte brauchen. Die jüngsten Patienten, denen Rico Nitsche ein künstliches Hüftgelenk einsetzte, sind Mitte 40. Nach oben gibt es keine Altersgrenze. Etwa 15 Jahre hält ein künstliches Gelenk. Das bedeutet, jüngere Patienten werden sich im Laufe ihres Lebens mit hoher Wahrscheinlichkeit einer weiteren Hüft-OP unterziehen müssen. In solchen Fällen setzen die Ärzte auf besonders schonende Implantate. Es gibt die Möglichkeit der Kurzschaftprothese. Dabei werden die Enden nur über eine kurze Strecke im Knochen verankert. So kann der Knochen geschont werden.

Patient entscheidet selbst

Ein wichtiger Indikator, wann operiert werden sollte, ist das Röntgenbild, sagt Dr. Rico Nitsche. Doch die Ärzte können nur eine Empfehlung geben. Der Patient entscheidet selbst. Spätestens, wenn die Schmerzen so groß sind, dass sie die Lebensqualität eines Menschen beträchtlich einschränken, ist eine Operation angeraten. „Es geht darum, dem Patienten seine Lebensqualität zurückzugeben und ihn zu befähigen, wieder aktiv am Leben teilzunehmen“, sagt der Oberarzt. Im besten Fall hat ein Patient, nach der Operation, keine Arthroseschmerzen mehr. (SZ/ir)

SZ-Gesundheitsforum am Mittwoch, dem 25. September 2019, 17 Uhr im Konferenzsaal des Krankenhauses Bischofswerda, Kamenzer Straße 55. Der Eintritt ist frei.