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Mit Film-Buggys auf Schnitzeljagd

Erik Herbert hatte praktisch über Nacht eine Geschäftsidee. Und die könnte sich schon bald zum Klassiker in der Sächsischen Schweiz entwickeln.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Sebnitz-Altendorf. Sommerfeeling, Spaß und gute Laune - das verbreitet Erik Herbert aus Altendorf bei Bad Schandau. Wo er mit seinem roten Buggy auftaucht, tönt schon von Weitem „Banana Joe“ aus allen Lautsprechern. Der Filmklassiker mit Bud Spencer und Terence Hill hat einst Millionen Zuschauer begeistert. Wenn der Altendorfer in diesen Tagen auf Werbetour ist, schauen ihn nur freundliche Augenpaare an.

Aber es geht nicht nur ums Anschauen. Wer einmal in dem roten Buggy sitzen will, in den sich die beiden Helden für den Film „Zwei wie Pech und Schwefel“ gequetscht haben, der ist bei Erik Herbert und seinem noch jungen Unternehmen „Buggy Tours“ genau richtig. Sein Angebot: Schnitzeljagd mit Filmbuggys durch die Sächsische Schweiz. „Die Idee dazu kam mir Montagnacht, und am Freitag standen beide Fahrzeuge auf dem Hof“, sagt der junge Mann. Sie sind praktisch sein neuer Stolz.

Der rote Buggy, ein Mehrsitzer, ist ein Nachbau des originalen Fahrzeugs aus dem Film „Zwei wie Pech und Schwefel“. Der zweite Buggy, matt-schwarz, dürfte vor allem den Fans der Actions-Filmreihe „Fast & Furios“ bekannt sein. Es ist ein Offroad-Fahrzeug, ausgestattet – zumindest dem Schein nach – mit Gatling Gun. Die Waffe ist allerdings nicht echt, sondern eine Wasserpistole. Kennern der Reihe dürfte es kalt den Rücken hinunterlaufen, wenn sie den Schriftzug des 2013 verstorbenen Furios-Stars Paul Walker sehen. „Das ist der Original-Buggy, der unter anderem auch bei Filmpremieren schon mit auf der Bühne gestanden hat.“ Der Sinn des Ganzen ist aber nicht, mit den Buggys über Stock und Stein durch die Sächsische Schweiz zu schwarten. Im Übrigen fahren beide Buggys nur etwa 70 km/h. Die Idee ist, über eine Schnitzeljagd in besonderen Fahrzeugen die Region kennenzulernen.

Erik Herbert hat sich da mit Freunden eine Strecke ausgedacht, die unter anderem durch das Kirnitzschtal und auch durch Hohnstein und Sebnitz führt. Die Teilnehmer bekommen ein Roadbook, ein Straßenbuch, damit sie die Orientierung nicht verlieren. Zudem gibt es ein spezielles kleines Rätselheft mit dazu. Denn auf der Strecke sind sieben Rätsel versteckt.

Auch diese haben immer etwas mit Filmerei zu tun. Wo sie zu finden sind und was die Teilnehmer dort tun müssen, um diese zu lösen, steht alles im Roadbook. Spaß dürfte programmiert sein. „Wir haben das Ganze mehrmals mit Freunden getestet, und natürlich daran gefeilt. Jetzt ist die ganze Sache rund, und wer möchte, kann auf der ausgefallenen Tour fahren“, sagt Erik Herbert. Für die Schnitzeljagd werden etwa zweieinhalb Stunden benötigt, je nachdem, wie lange man braucht, um das Rätsel zu finden und zu lösen. Am Ende kommt ein vierstelliger Code heraus. Und wer Glück hat, kann mit dieser Zahl einen der drei Tresore knacken und gewinnt etwas – oder auch nicht. Erik Herbert stellt den Fahrspaß in den Vordergrund und vor allem auch die Entdeckungsreise durch einen Teil der Sächsischen Schweiz.

Die Buggyfahrer würden hier alles erleben, was die Region zu bieten hat: wunderschöne Ausblicke, tiefe Täler und interessante Orte. Und damit keiner ins Blaue fährt, gibt es vor dem Start eine Einweisung, so unter anderem auch in die Handhabung des Buggys und eben auch ein umfangreiches Handbuch mit Hinweisen.

Helmpflicht besteht nicht. „Mir geht es ganz einfach darum, dass die Leute auch ihren Spaß haben und den Ausflug genießen können“, sagt Erik Herbert. Und damit keiner seiner Buggys abhandenkommt, sind beide auch mit GPS ausgestattet.

Kontakt: Erik Herbert, 035022 922714 oder E-Mail an [email protected]