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Mit Funzellicht durch die Nacht

Beim Prüfen von Licht, Bremsen und Stoßdämpfern erleben die ADAC-Mitarbeiter Kurioses. Manches ist auch gefährlich.

Von Cathrin Reichelt
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Reiner Schumann (links) und Reinhard Neike vom Prüfdienst des ADAC schauen in einem Truck nach den Bremsen, Stoßdämpfern, Batterien und der Bremsflüssigkeit in Fahrzeugen.
Reiner Schumann (links) und Reinhard Neike vom Prüfdienst des ADAC schauen in einem Truck nach den Bremsen, Stoßdämpfern, Batterien und der Bremsflüssigkeit in Fahrzeugen. © André Braun

Döbeln. Sie habe schon an sich gezweifelt und gedacht, jetzt sei sie nachtblind geworden, erzählt die Döbelnerin. Denn wenn sie in der Dunkelheit mit ihrem Auto fuhr, war die Umgebung nur in einem schwachen Licht wahrnehmbar. Die Erleuchtung brachte im Herbst ein Lichttest ihres Fahrzeugs beim ADAC. 

Die Xenon-Scheinwerfer des Autos waren altersschwach und mussten ausgetauscht werden. „Das war ein toller Tipp. Ich sehe wieder einen Lichtkegel auf der Straße“, sagt sie jetzt und bedankt sich noch einmal bei Reiner Schumann vom ADAC-Prüfdienst. Dessen Prüftruck steht wieder im Gewerbegebiet Ost und die Döbelnerin reiht sich erneut in die Schlange der Wartenden ein. Diesmal, um Bremsen, Stoßdämpfer, Batterie und Bremsflüssigkeit überprüfen zu lassen. 

Doch die sind nicht ihr eigentliches Problem. Wenn sie den Blinker betätigt, blinkt auch eines der Bremslichter ihres Autos mit. Ein Probelauf und Reiner Schumann hat auch dafür eine Erklärung. „Der Fehler könnte bei einer elektronischen Leiterplatte liegen, die sich hinter dem Bremslicht befindet“, meint er. Die Fahrerin freut sich über die Diagnose, mit der sie noch kurzfristig ihre Werkstatt aufsuchen wird, bevor sie in der kommenden Woche eine größere Fahrt antritt. „Hier fühlt man sich wirklich gut aufgehoben“, sagt sie und macht Platz für den nächsten Fahrer.

Reinhard Neike, der zweite Mann vom ADAC-Prüfdienst, fährt jedes Auto selbst in den Truck. Auf dem Prüfstand wird das Fahrzeug leicht durchgerüttelt und dabei die Stoßdämpfer getestet. Ein paar Zentimeter weiter rutscht das Auto sanft in eine Kuhle, in der es den Bremstest bestehen muss. Mit weiteren Geräten prüft Neike den Ladezustand der Batterie und die Bremsflüssigkeit. Doch das geht nicht immer. Ein Ford muss ohne den Bremsflüssigkeitstest wieder wegfahren. „Der Behälter ist so verbaut, dass wir mit unserem Gerät dort nicht rankommen“, so Neike.

Reiner Schumann, der die Tests am Computer verfolgt und den Fahrern das Prüfprotokoll aushändigt, hat für die meisten positive Nachrichten: Alles im grünen Bereich. Die Prüfer würden sehr selten Fahrzeuge sehen, die in einem schlechten Zustand sind. „In einigen Fällen haben wir den Fahrern aber auch schon empfohlen, gleich den Abschleppwagen zu holen“, so Schumann. Was aber keiner getan habe. Meist seien es ältere Autos, die immer von demselben Fahrer genutzt werden. „Dem fällt dann gar nicht auf, dass die Bremsen kaum noch reagieren oder zwei Stoßdämpfer gleichzeitig defekt sind, wodurch die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs beeinträchtigt ist“, erklärt Reiner Schumann.

Die meisten Kraftfahrer, die sich vor dem Prüfzug anstellen, achten aber permanent auf einen guten Zustand ihres Fahrzeuges. „Das ist für mich eine Frage der Sicherheit“, meint ein Ebersbacher. Der Abstand von zwei Jahren, in dem er das Auto beim TÜV vorstellen muss, ist ihm zu lang. „Hier werden möglicherweise Mängel entdeckt, mit denen man sonst noch länger herumgefahren wäre“, sagt der Mann, der seit den 1990er-Jahren zu den Stammkunden beim ADAC-Prüftruck gehört. Die Mitarbeiter mussten ihn auch schon einmal darauf hinweisen, dass seine Reifen einseitig abgefahren waren und die Stoßdämpfer nachlassen. Aber diesmal war auch bei ihm alles in Ordnung.

Die meisten Kraftfahrer nehmen die Überprüfung ernst und lassen aufgetauchte Mängel schnell beheben. „Es gibt aber auch solche, bei denen wir in einem Jahr einen Schaden feststellen und im nächsten Jahr denselben Fehler wieder“, so Schumann.

Die Überprüfung durch den ADAC nehmen vor allem ältere Kraftfahrer wahr. Es kämen aber auch junge. Die Ausstattung von ihren Autos sei etwas anders als bei den Älteren, aber die Fahrzeuge seien genauso gepflegt. Nur einen Unterschied gäbe es: „Die ganz Jungen kommen mit tiefergelegten Autos. Die bekommen wir gar nicht auf den Prüfstand“, so Schumann.

Die nächste Prüfung bietet der ADAC vom 4. bis 6. März auf dem Parkplatz von Pfennigpfeiffer, Hauptstraße 76 in Waldheim an. Prüfungen erfolgen jeweils in der Zeit von 10 bis 13 und 14 bis 18 Uhr.

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