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Auf dem Reichenberger Bolzplatz kann jetzt gespielt werden

Vor allem ist er für die Kinder aus dem Hort gedacht. Aber auch alle anderen bis 12 Jahre können ihn nutzen. Und das die ganze Woche.

Von Sven Görner
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Tom, Torwart Karl und Kapitän Julius (v.l.) freuen sich gemeinsam mit den anderen Reichenberger Hortkindern, dass sie den neuen Bolzplatz nun nutzen können.
Tom, Torwart Karl und Kapitän Julius (v.l.) freuen sich gemeinsam mit den anderen Reichenberger Hortkindern, dass sie den neuen Bolzplatz nun nutzen können. © Matthias Schumann

Moritzburg. Die Spannung war groß. Schließlich hatten die Reichenberger Hortkinder im vergangenen Jahr beobachten können, wie die Firma GLF aus dem Boxdorfer Gewerbegebiet direkt neben ihrem Spielplatz gebaggert und den neuen Bolzplatz gebaut hatte. Doch dann kam der Winter, das Gras neben dem Platz musste wachsen und die Kinder standen am Zaun und mussten geduldig warten. Doch damit ist es nun endlich vorbei. Am Montagnachmittag wurde der Bolzplatz in DFB-Minifeld-Größe endlich offiziell übergeben und eingeweiht. Mit einem kleinen Spiel der Kinder der AWO-Einrichtung gegen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung.

Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) - der später als Torhüter auflief - hatte vor dem Spiel daran erinnert, dass die Gemeinde im Frühjahr 2019 gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in den drei Grundschulen in der Gemeinde überlegt hatte, was alles für die Kinder verbessert werden könnte. „Die Kinder haben aufgezählt, wo immer viel Müll rumliegt, welche Straßen besonders gefährlich sind und wo die Spielplätze noch besser und schöner werden können“, sagt der Bürgermeister und ergänzte: „Hier in Reichenberg stand vor allem bei den Jungs ganz oben auf der Wunschliste ein Bolzplatz am Hort.“

Über die dafür notwendige Fläche verfügte die Gemeinde Moritzburg vor drei Jahren bereits. Denn als 2014 über die möglichen Varianten für einen Kita-Neubau in Boxdorf und Reichenberg diskutiert wurde, hatte die Agrargenossenschaft Radeburg die Bereitschaft signalisiert, ihren Werkstattstandort neben dem Kita-Gelände in Reichenberg aufzugeben und ihn der Gemeinde Moritzburg für eine soziale Nutzung anzubieten. Ende 2018 wurde dann schließlich der Notarvertrag für den Kauf unterzeichnet und das Areal wechselte für 382.967 Euro den Besitzer, nachdem es die Genossenschaft Anfang 2019 beräumt hatte. Damit war nun nicht nur Platz, um die Außenanlagen der künftig nur noch als Hort genutzten Einrichtung zu vergrößern, sondern auch für den von den Kindern gewünschten Bolzplatz.

Dieses Schild, das bisher den Zugang verwehrte, hat endlich ausgedient.
Dieses Schild, das bisher den Zugang verwehrte, hat endlich ausgedient. © SZ/Sven Görner
Spender aus der Gemeinde haben dafür gesorgt, dass auf dem Außengelände des Horts neue Bäume gepflanzt werden konnten.
Spender aus der Gemeinde haben dafür gesorgt, dass auf dem Außengelände des Horts neue Bäume gepflanzt werden konnten. © Matthias Schumann
Mit der Eröffnung des Platzes wurde auch diese Tafel enthüllt, auf der die Regeln für seine Nutzung stehen.
Mit der Eröffnung des Platzes wurde auch diese Tafel enthüllt, auf der die Regeln für seine Nutzung stehen. © SZ/Sven Görner

Was fehlte, war das für den Bau erforderlich Geld. Denn im Gemeindehaushalt waren 2019 und 2020 erst einmal andere Bauvorhaben wichtiger. So der Kita-Neubaubau in Boxdorf, der Gehweg von Reichenberg nach Boxdorf und der Multifunktionsanbau auf dem Gelände der Reichenberger Einrichtung. Der im März vergangenen Jahres fertiggestellt wurde. Und so war weiter Geduld gefragt.

Ende 2020 kam dann überraschend die Information, dass der Freistaat Sachsen für Freiflächen an Grundschulen und Horteinrichtungen zusätzlich Fördermittel bereitstellt, die kurzfristig abgerufen werden können. Das neue Programm versprach nun eine Förderung von bis zu 70 Prozent - auch der bereits beauftragten und angefallenen Arbeiten - worauf die Gemeinde die vorhandenen Planungen erweiterte. Nicht nur auf dem Gelände konnte so mehr gemacht werden - ursprünglich war nur geplant, dieses etwas herzurichten und die Spielgeräte umzusetzen - sondern auch der Bolzplatz-Bau war so möglich.

In die Anlagen und den Platz hat die Gemeinde so nun rund 158.000 Euro investiert, wobei rund 100.00 Euro über Fördermittel finanziert wurden.

Dank Baumpatenschaften konnten auf dem Gelände zudem noch drei schon recht große Roteichen - eine weitere kommt im Herbst noch dazu - und eine Hainbuche gepflanzt werden. Dank eines Förderprogramms wurden zudem noch kleine Obstbäume gepflanzt und die AWO steuerte verschiedene Sträucher zur Begrünung bei. Geld für den Platz kam auch noch von der Boxdorfer Firma IRS.

Der Bolzplatz ist nun täglich zwischen 8 und 20 Uhr für Kinder bis 12 Jahre geöffnet. Der Hort hat bei der Nutzung Vorrang.

Um die Pflege - der Belag muss regelmäßig gewässert und gewalzt werden - wird sich die Gemeinde kümmern. Stollenschuhe sind übrigens nicht erlaubt.