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Moritzburg: Bauen in der Schwedenhaussiedlung von Steinbach wird einfacher

Bullerbü hat seinen Preis: Die strengen Regeln für das Bauen in der Schwedenhaussiedlung im Moritzburger Ortsteil Steinbach sind schon lange nicht mehr zeitgemäß. Deshalb hat die Gemeinde reagiert.

Von Lucy Krille
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Die Schwedenhaussiedlung im Moritzburger Ortsteil Steinbach. Was so idyllisch aussieht, unterliegt strengen Bauvorschriften.
Die Schwedenhaussiedlung im Moritzburger Ortsteil Steinbach. Was so idyllisch aussieht, unterliegt strengen Bauvorschriften. © Arvid Müller

Moritzburg OT Steinbach. Der Gemeinderat in Moritzburg hat einen Bebauungsplan für die Schwedensiedlung in Steinbach aufgehoben. Das reichlich fünf Hektar große Gebiet unterlag seit 1993 strengen Richtlinien. Wer bauen wollte, musste viele Auflagen beachten. Denn der damalige Investor, der die Baugrundstücke erworben hatte, ließ die Häuser in ähnlichem Stil bauen und vertrieb sie. Am Mistschänkenweg entstand die sogenannte Schwedensiedlung, die sich an der Bauweise in dem skandinavischen Land orientiert.

Das Bullerbü-Flair im Moritzburger Ortsteil hatte seinen Preis. Denn das Bauen unterlag strengen Vorschriften. So mussten etwa helle Fassadenfarben genommen werden und rotbraune Ziegeldächer. Das Grundstück sollte durch eine maximal 1,80 Meter hohe Hecke abgesteckt werden oder durch einen Holz-, beziehungsweise Staketenzaun. Auch die Höhe und Lage von Nebengebäuden war geregelt.

Drei von 60 Grundstücken sind noch frei

Immer mehr Bauwillige hatten Anträge auf Abweichungen zum geltenden Bebauungsplan gestellt. Deshalb waren sich der Ortschaftsrat von Steinbach, der Technische Ausschuss und die Gemeindeverwaltung einig, dass "das enge Korsett", wie Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) es nannte, weg muss.

Manche der restriktiven Bestimmungen, so heißt es in einer Begründung zum Aufhebungsbeschluss, wurden von Anfang an nicht berücksichtigt. Das grundsätzliche Ziel, die Errichtung von Eigenheimen, wurde aber erreicht. Lediglich drei von den über 60 Bauplätzen sind derzeit frei und könnten in Zukunft noch bebaut werden. Dabei gilt nun wieder das "normale" Baugesetzbuch. Die möglichen Interessenten, aber auch die Verwaltung sollen dadurch entlastet werden. Zudem plant die Gemeinde an einer Stelle der Siedlung eine Grünpflanzung.