Radeburger Kulturbahnhof startet wieder

Radeburg. Die Situation hat etwas von einem Déjà-vu-Erlebnis. Aber sie ist real. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte Frank Mietzsch, der Gründer und Betreiber des Radeburger Kulturbahnhof, schon einmal mit der SZ darüber gesprochen, wie nach der coronabedingten Zwangspause im Frühjahr 2020 wieder Leben in das Haus einziehen sollte. Angekündigt wurde damals für den 20. September ein satirischer Heimatabend mit dem Autor Peter Ufer - organisiert von dem in Radeburg nicht unbekannten Musiker Uwe Heimbach. Der Abend fand statt. Doch dann übernahm erneut die Corona-Pandemie die Regie und legte das öffentliche Leben für noch längere Zeit lahm als zu ihrem Beginn.
Nun also - ein Jahr später - der erneute Anlauf. Und wieder ist es Frank Mietzsch wichtig, zuerst darüber zu sprechen, wie er und seine Mitstreiter die Veranstaltungen möglichst sicher für die Besucher des Kulturbahnhofs organisieren wollen.
Von der, in der gerade in Sachsen beschlossenen neuen Coronaschutz-Verordnung, Möglichkeit einer 2-G-Regelung will der Ebersbacher allerdings keinen Gebrauch machen. „Ich bin zwar für das Impfen, will aber niemanden ausgrenzen.“ Für den Besuch der Veranstaltungen ist daher ein 3-G-Nachweis erforderlich. „Wir werden das am Eingang kontrollieren.“ Wie Frank Mietzsch sagt, soll es auch Testmöglichkeiten vor Ort geben. Wer diese nutzen möchte, sollte allerdings etwas Zeit mitbringen.
Ein Programm, mehrere Veranstalter
Im Vorjahr hatte sein Hygienekonzept eine deutliche Reduzierung der Besucherzahlen vorgesehen. Daran hält der Betreiber des Kulturbahnhofs auch diesmal fest. „Mit 70 Karten pro Veranstaltung nutzen wird die Kapazität im früheren Güterboden nur zur Hälfte. Zudem sind die Plätze nummeriert.“ Das soll auch - falls erforderlich - eine Nachverfolgung erleichtern.
Bis zum Jahresende sind derzeit sieben Veranstaltung geplant. Den Auftakt macht dabei am Sonnabend ab 20 Uhr die Berliner Popmusikerin Alexandra Janzen. „Mich begleiten die wunderbaren Musiker Gidon Carmel und Manith. Das wird schön!“, sagt die Sängerin vor ihrem Live-Konzert in der Zille-Stadt. „Mit meinen Liedern möchte ich Mut machen: Aus dem Alltag ausbrechen. Neue Wege gehen. Raus aus der Komfortzone! Weg mit den Konventionen!“
Im Oktober soll es dann drei weitere Konzerte geben. Am 9. mit Paul Millns, am 31. mit Melanie Dekker und am 16. mit Purpel Schulz. Letzteres wird im Rahmen der Bärnsdorfkonzerte von Sebastian Kruhl veranstaltet. Frank Mietzsch freut sich auch schon sehr auf „Klassik in Jeans und Bier“ am 6. November. Diese neue Veranstaltungsreihe wird von Dresdner Residenzorchester eröffnet und soll eine neue Facette ins Programm des Kulturbahnhofs bringen. Das nach der jetzigen Planung letzte Konzert in diesem Jahr sollen dann am 12. Dezember Richie Arndt & Kellie Rucker bestreiten.
Die Platzreduzierung hat ihren Preis
Danach will Uwe Heimbach am 19. erneut Peter Ufer in den Kulturbahnhof holen. „Und vielleicht gibt es ja auch noch eine Neuauflage des ,Rockschuppens‘“, so der Radeburger.
Die deutlich reduzierte Zahl der Plätze hat übrigens zwei Effekte: Zum einen, so Frank Mietzsch, werden die Karten für das eine oder andere Konzert etwas teurer sein. Zum anderen sind diese natürlich auch schneller verkauft. „Es lohnt sich daher schon, nicht zu lange zu warten.“
Das komplette Programm und Tickets gibt es unter www.bahnhof-radeburg.de. Restkarten an der Abendkasse.