Moritzburg OT Boxdorf. Vier Mädchen und vier Jungen betreten die Bühne im Foyer der Kurfürst-Moritz-Schule. Kabel verbinden die Instrumente mit Verstärkern, über den Jugendlichen drehen sich Scheinwerfer mit buntem Licht. Es ist die letzte Probe für "The Black Light", bevor es am Donnerstag ab 17 Uhr ernst wird. Die Band ist eine von zehn Gruppen aus der achten und neunten Klasse, die bei "Rock im Foyer" antreten wird. Dazu kommen die Sieger aus der Jahrgangsstufe 7, wo bereits am Mittwoch neun Bands beim "Minirock" ihr Können zeigten.

Die beiden Sängerinnen von "The Black Light" machen den Techniktest: "Hallo?". Ein bisschen erschrocken treten sie zurück "Das ist ultralaut". Mit der Zeit finden sie die Sicherheit auf der Bühne. Beim zweiten Lied, "Riptide" von Vance Joy, gesellt sich eine Ukulele zu Gesang, Schlagzeug, Saxofon, Gitarre, Keyboard und Bass. Vor der Bühne wippen einige Köpfe und Füße im Takt. Nach der Probe fühlen sich die Mädchen und Jungs gut vorbereitet. Ein Teil der Band hat im vergangenen Jahr schon bei "Rock im Foyer" teilgenommen.

Der Bandwettbewerb ist eine feste Größe im Kalender der Schule. Es gibt jeweils einen Publikums- und einen Jurypreis, zudem eine Wildcard, die die Musiklehrkräfte vergeben. In der Jury, die mithilfe eines Punktekataloges entscheidet, sitzen unter anderem Mädchen und Jungen aus dem Abschlussjahrgang. Sie haben schon viel Erfahrung, denn Musik spielt in der Boxdorfer Schule eine übergeordnete Rolle.

In der Kurfürst-Moritz-Schule lernen alle ein Instrument

Schon in der fünften Klasse wählen die Schülerinnen und Schüler nach einer Probierphase ihr Instrument. Da der Zuspruch so groß war, ist das mittlerweile sogar Pflicht. "Es geht nicht darum, aus den Kindern Musiker zu machen, sondern sie sollen merken, dass sie mit Anstrengung besser werden", erklärt Heiko Vogel. Der Schulleiter und Musiklehrer ist selbst leidenschaftlicher Musiker.

Immer ein halber Jahrgang spielt gemeinsam in einer Band, der andere Jahrgangsteil hat Instrumenten- oder Gesangsunterricht. Zum Ende der sechsten Klasse können die Mädchen und Jungen Bands gründen, die von den Lehrkräften zunächst noch mehr, später weniger eng begleitet werden. "50 bis 60 Prozent machen das", sagt Vogel.

Er sitzt am Technikpult gegenüber der Bühne. Saxofon zu leise? Gitarre zu laut? Das alles wird noch einmal geprüft, bevor es so richtig losgeht. Für die Lichttechnik sind dagegen die Schüler und Schülerinnen selbst verantwortlich. An der Schule gibt es neben Wahlkursen wie Band, Tanz und Theater oder Mediengestaltung auch die Spezialisierung auf Bühnen- und Showtechnik.