Reichenberg. Dieser Schwibbogen ist echte Handarbeit. Am Dorfteich in Reichenberg, direkt neben der Grundschule, haben sieben kreative Köpfe einen Schwibbogen aufgebaut. Seit dem Montag nach Totensonntag steht das vier Meter breite und 2,70 Meter hohe Kunstwerk an seinem Platz. „Am ersten Advent um 16 Uhr haben wir ihn das erste Mal angemacht“, erzählt Jan Gebhardt.
Die Idee kam ihm und einer Handvoll Reichenberger, weil auch die freiwillige Feuerwehr einen Schwibbogen gebaut hat. „Im November haben wir dann mit dem Schwibbogen am Dorfteich angefangen“, sagt Gebhardt.
Der Künstler, der gebürtig aus Dresden kommt, hat sich in Reichenberg mit einer Werkstatt niedergelassen. Dort stellt er Möbel, Spielzeug und freie Kunst her. Platz für den Riesenschwibbogen war deshalb nicht.
Ein Upcycling-Schwibbogen in Reichenberg
Doch glücklicherweise fanden die Reichenberger in einer Garage eines Reichenberger Fuhrunternehmens Platz, wo sie heimlich an ihrem Kunstwerk tüfteln konnten. Dort wurden die Reichenberger durchaus kreativ. Denn der Schwibbogen ist kein gewöhnlicher. Er wurde aus einer Sperrholzplatte geschnitzt, wie sie sonst auf Fahrzeuganhängern genutzt wird. Die sieben Kerzen stecken in Abwasserrohren. Und um die Glühbirnen zu schützen, suchten die Tüftler nach einer Abdeckung.
Dabei kamen sie auf eine ungewöhnliche Idee. Wer genau hinsieht, erkennt, dass die Kerzen in Bockwurstgläsern stecken. Sieben Gläser mussten dafür geleert werden. „Die Kinder von unserem Elektriker konnten schon gar keine Bockwürste mehr sehen“, erzählt Gebhardt und lacht.