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Müntefering trauert um seine Ehefrau

Die 62-jährige ist am Donnerstag nach langer Krankheit gestorben.

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Von Sven Siebert, Berlin

Ankepetra Müntefering ist am Donnerstagnachmittag gestorben. Franz Müntefering, der frühere SPD-Vorsitzende und Vizekanzler, war im gemeinsamen Haus in Bonn an ihrer Seite. Seine Ehefrau wurde 62 Jahre alt. Sie starb an einer Krebserkrankung, die 2001 erstmals aufgetreten war.

Franz Müntefering hatte – für die Öffentlichkeit, aber auch für politische Freunde und den Koalitionspartner überraschend – Mitte November seinen Rücktritt von seinem Amt als Bundesarbeitsminister und Vizekanzler erklärt, um seiner Frau zur Seite zu stehen: „Da werde ich gebraucht. Das ist jetzt meine wichtigste Aufgabe.“

Die Münteferings hatten 1995 geheiratet. Der SPD-Politiker hatte seine Frau in Bonn in der SPD-Fraktion kennengelernt, wo sie als Referentin arbeitete. Zuletzt war sie in Berlin im Büro des Parlamentarischen Geschäftsführers Olaf Scholz tätig, der heute Arbeitsminister ist.

In den neun Monaten seit seinem Rücktritt hatte sich Franz Müntefering in die Debatte innerhalb der SPD eingeschaltet. Er hatte Briefe geschrieben, in denen er einen klaren Kurs der Abgrenzung zur Linkspartei und ein Bekenntnis zur Reformpolitik forderte.

In den vergangenen Monaten war klar, dass der 68-Jährige wegen der Krankheit seiner Frau für Ämter nicht zur Verfügung steht. Es ist wahrscheinlich, dass es nun Forderungen nach einer Rückkehr Münteferings in die erste Reihe der SPD geben wird.