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Freital
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Musikbrigade Stöckel rockt das Kulturhaus 

Die Freitaler Freizeitband spielt am Freitag auf der Live-Bühne im Da capo. Ihr erstes Konzert gab sie 2010 bei Kunst im Hof.

Von Thomas Morgenroth
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Michael Süßbrich (56, Gesang, Gitarre), Ralf Richter (61, Keyboards) und Uwe Lippmann (62, Schlagzeug), von links, gehören zur Musikbrigade Stöckel.
Michael Süßbrich (56, Gesang, Gitarre), Ralf Richter (61, Keyboards) und Uwe Lippmann (62, Schlagzeug), von links, gehören zur Musikbrigade Stöckel. © Andreas Weihs

Das rote Pferd von Arnold Schönberg ist aus Schloss Burgk ausgebrochen, es läuft vor dem Windberg mit dem Knochenmann von Hans Scheib aus dem Einnehmerhaus um die Wette. Olaf Stoys weiße Wölfe aus Porzellan sind die Schiedsrichter. Sie singen: „Manchmal vor der Zeit will ich zurück zu Dir.“ Nein, es ist Michael Süßbrich, der da singt, und das ist beileibe kein Geheule. Der Musiker hat eine rockige Ballade geschrieben, über das Leben und die Vergänglichkeit, denn „alles hat seine Zeit“.

Michael Süßbrich, der über Fürstenwalde, Radebeul, Dresden und die Lausitz nach Freital kam, spielte das Lied vor zwei Jahren mit der Musikbrigade Stöckel ein, einer Freizeitband, die er 2010 mit aus der Taufe gehoben hat. Als Hommage an seine neue Heimat, in der er der Liebe wegen gezogen ist, nahm er ein Video dazu auf, das er mit allerlei Sehenswürdigkeiten und Details der Stadt anreicherte. Die Fördertürme kommen darin vor, historische Ansichten, Brunnen, Spielplätze – und Gullydeckel mit dem Schriftzug „Freital“.

Was die Musikbrigade, deren Mitglieder alle um die sechzig sind, sonst noch alles drauf hat, will sie am Freitag im Da capo des Stadtkulturhauses Freital zeigen. Ein Teil des Programms besteht aus eigenen Liedern, die vor allem Süßbrich geschrieben hat. Der andere Teil speist sich aus Klassikern der Rock- und Popgeschichte, die „wir entsprechend unserer Möglichkeiten adaptiert haben“, sagt Süßbrich.

Die Texte sind, bis auf wenige Ausnahmen, in deutscher Sprache, auch wenn es sich um Songs der Rolling Stones handelt. Die Nachdichtungen stammen zum Beispiel von Pannach und Kunert, dem Duo, das für Renft viele Lieder schrieb. Auch dort bedient sich die Musikbrigade, zudem bei der Theo-Schumann-Combo, den Roten Gitarren, Keimzeit, Ulla Meinecke, Veronika Fischer oder Gerhard Schöne. Neuzugang Wolfgang Bernhardschek an der Leadgitarre, er kam 2018 für Uwe Strecker zur Band, singt dann auch mal englisch, „Heart of Gold“ von Neil Young zum Beispiel.

Es war der bislang einzige Besetzungswechsel in der Musikbrigade Stöckel, die so heißt, weil sich der erste Probenraum im Keller der Sanitärfirma Stöckel in Potschappel befand. „Schuld“ an allem hat Uwe Lippmanns Schwester, die ihrem Bruder zum 50. Geburtstag einen Gutschein für ein paar Stunden Schlagzeugunterricht an einer Musikschule schenkte. „Ich hatte noch nie zuvor Schlagzeug gespielt“, erinnert sich der 62-Jährige, der in Hainsberg Geschäftsführer der Glas- und Kunststofftechnik GmbH ist. Lippmann ließ den Gutschein verfallen – und nahm dann ein Jahr später privaten Unterricht in Dresden.

Ein paar Freunde fanden es toll und packten selbst ihre Instrumente aus: Matthias Ott den Bass, Ralf Richter das Keyboard, Uwe Strecker die Gitarre. Michael Süßbrich kam auf Empfehlung einer Nachbarin dazu. Im Juni 2010 gaben sie ihr erstes Konzert, bei Kunst im Hof an der Deubener Kirche. Dort war die Musikbrigade, die jetzt immer donnerstags in Lippmanns Firma probt, seither jedes Jahr dabei.

Am Freitag nun steht die Band in Konkurrenz zur Stern-Combo Meißen, die zur selben Zeit im großen Saal spielt. Süßbrich gibt sich selbstbewusst: „Bei uns kostet es keinen Eintritt, außerdem spielen wir länger.“ „Alles hat seine Zeit“, singt er, und die der Musikbrigade kommt auf jeden Fall – und wenn es erst nach den Sternen ist.

29. März, 20 Uhr, Stadtkulturhaus Freital, Musikbrigade Stöckel, im Vorprogramm Now or never, Eintritt frei. www.musikbrigade-stoeckel.magix.net