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Musiksommer bekommt zweite Chance

Das Aus für den Sommerzauber in Oppach wollten vier junge Männer nicht hinnehmen. Jetzt findet er statt – unter neuem Namen.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Kühr

Oppach. Die Männer sind Ende 20 bis Mitte 30 und wollen in ihrem Ort was bewegen. Dass sie das können, haben sie schon unter Beweis gestellt. Denn Winfried Haase, Rico Block, Matthias Hölzel und Daniel Weber sind allesamt in ihrem Heimatort Oppach engagiert: in Vereinen oder bei der Organisation von Veranstaltungen. Auch bei der Musiknacht beim Oppacher Sommerzauber im vorigen Jahr haben einige von ihnen mitgewirkt. Beim Festwochenende im Sommer fand dieser Abend mit Musik und DJs speziell für die Jugend statt. „Das war ein Riesenerfolg“, erzählt Winfried Haase.

Umso größer war die Enttäuschung, als die Fete für dieses Jahr gestrichen werden sollte. Denn bei der Auswertung im Herbst hieß es vonseiten der Gemeinde: Das Fest der Vereine wird 2016 nicht stattfinden. Zum einen sei die Vorbereitungszeit zu kurz, hieß es damals. Zum anderen sei das finanzielle Risiko für die Gemeinde groß, sie müsse viel Geld zuschießen, Personal sei mit den Vorbereitungen gebunden. Vom Risiko wollten Haase, Block, Hölzel und Weber sich aber nicht den Spaß an der Musikparty verderben lassen. Sie beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. „TaktGefühl Open Air“ nennen sie ihr Projekt, das nun am 11. Juni im Oppacher Freibad über die Bühne gehen soll.

Die DJs sind schon gebucht, die Vorbereitungen laufen. Mit Eskei83 ist auch ein DJ-Weltmeister dabei. „Es sind alles junge Musiker aus der Region und bis Dresden, die weltweit unterwegs sind“, sagt Winfried Haase. Ein Risiko tragen die vier bei der ganzen Sache zwar auch. Aber sie glauben an den Erfolg der Musiknacht. Immerhin sind zur ersten Auflage vorigen Sommer an die 1 500 Gäste da gewesen. Auf mindestens genau so viele hoffen sie am 11. Juni. Denn, dass in Oppach was los ist, hat sich herumgesprochen. Bis aus der Bautzener und Görlitzer Region kamen Jugendliche ins Oppacher Freibad. Auch aus diesem Grund müsse man so ein erfolgreiches Festival fortführen und dürfe keine Pause einlegen, sagen die vier Oppacher. Die Anlage liegt außerdem zentral nahe der Bundesstraßen 96 und 98 – auch das trägt viel zum Erfolg bei. Um dem Ganzen einen rechtlichen Rahmen zu geben, gründeten die vier Männer eine kleine Firma. Schallelectronics heißt sie – in Anlehnung an den ehemaligen Betrieb Oppacher Schaltelektronik. Dennoch gehen die vier weiterhin alle geregelten Jobs nach, für das Oppacher Open Air und Schallelectronics engagieren sie sich in ihrer Freizeit.

Allein stemmen die vier jungen Männer die Fete im Bad aber nicht. Auch Oppacher Vereine sind mit dabei, ohne deren Hilfe geht es nicht, sagt Winfried Haase. Die Mitglieder übernehmen zum Beispiel den Ausschank. Auch die Gemeinde ist mittlerweile wieder mit im Boot. Denn jetzt steht fest: Dank der Initiative der vier Männer gibt es nun doch ein ganzes Festwochenende Mitte Juni in Oppach. „Wir nehmen der Gemeinde einen großen Teil vom organisatorischen Aufwand ab“, so Winfried Haase. „Unser DJ-Event am Sonnabend ist aber nur ein Teil des ganzen Festes.“

An dem Wochenende vom 10. bis 12. Juni, bei dem nun Vereine, Gemeinde und eben die Schallelektroniker mitmischen, dreht sich alles um Sport und Musik. Denn das Sportstadion an der Lindenberger Straße, wo sich auch das Bad befindet, besteht seit 80 Jahren. Und gleichzeitig findet zudem die Fußball-Europameisterschaft statt. Die Spiele werden natürlich am zweiten Juniwochenende auf großer Leinwand beim Fest übertragen. Auch ein Familientag ist eingeplant.

Das Oppacher Open Air von Schallelec-tronics ist gleichzeitig das erste Projekt der neuen Crowdfunding-Aktion von SZ und Volksbank unter dem Motto „Viele schaffen mehr“. Crowdfunding ist eine neue Art der Geldbeschaffung für gemeinnützige Initiativen und Vereine und bedeutet: Mit einem finanziellen Beitrag kann jeder ein Vorhaben unterstützen und bekommt dafür ein Dankeschön von den Organisatoren. In diesem Fall ist das eine Eintrittskarte zum Konzert. Noch bis zum 15. Mai können Besucher diese Tickets zum Sonderpreis von sechs Euro bekommen und damit das Vorhaben unterstützen. Finden sich genügend Unterstützer, spendiert die Volksbank noch einen Betrag obendrauf. Ab Anfang Mai startet dann auch der normale Verkauf bei den bekannten Vorverkaufsstellen in der Region.

www.vb-loebau-zittau.viele-schaffen-mehr.de

www.schallelectronics.de