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Nachbarn fühlen sich von Hunde-Geruch gestört

Es rieche manchmal so extrem, dass sie den Balkon nicht nutzen können, sagt ein Pirnaer Ehepaar. Der Vermieter will vermitteln.

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© Daniel Schäfer

Von Mareike Huisinga

Manfred Schade spricht deutliche Worte: „Es ist an manchen Tagen nicht mehr auszuhalten“, sagt der Pirnaer. Seine Frau Angelika nickt.

Seit gut vier Jahren lebt das Ehepaar in einer Mietwohnung in Copitz in der Albert-Wetzig-Straße. Sie haben ein Problem. Und das kommt von unten, genauer von dem großen Schäferhund ihres Nachbarn, der eine Etage unter ihnen wohnt. „Der Gestank, den das Tier ausströmt, ist nicht zu ertragen“, erklärt Manfred Schade. Je nach Wind- und Wetterlage könnten sie ihren Balkon nicht nutzen. „Es ist dann so extrem, das einem übel wird“, sagt Angelika Schade. Schon des Öfteren habe das Paar den Hundebesitzer auf das Problem angesprochen. „Eine Einsicht ist nicht vorhanden“, sagt Manfred Schade.

Deshalb wandten sich Schades bereits an der Vermieter, die Wohnungsgesellschaft Pirna (WGP). Eine Mitarbeiterin war zweimal vor Ort. Das erste Mal habe sie keinen Geruch feststellen können, das zweite mal schon. „Sie hat uns empfohlen, ein Protokoll zu führen“, sagt Manfred Schade, der diesen Rat seit einigen Wochen befolgt. Schades überlegen jetzt, ob sie rechtliche Schritte gegen den Hundebesitzer einleiten. Der Hundebesitzer möchte sich in der Zeitung nicht zu den Vorwürfen äußern und verweist auf den Vermieter.

Die WGP-Geschäftsführung kennt das Problem. „Wir versuchen zu vermitteln und hoffen auf Einsicht von beiden Seiten“, erklärt WGP-Chef Jürgen Scheible. Andere Nachbarn hätten sich gegenüber der WGP nicht beklagt. Scheible betont, dass Haustiere besonders für ältere alleinstehende Menschen ein großer Halt sein können.

Der Mieterstreit in der Albert-Wetzig-Straße ist eher ein Einzelfall. „Höchstens einmal im Jahr haben wir solche Vorfälle mit Tieren“, informiert Scheible. Im WGP-Bestand befinden sich über 5 900 Wohnungen.