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Nacktbader sind ein Internet-Hit

Die Probleme von Volkersdorfer FKK-Anhängern mit einem künftigen Asylbewerberheim erregen international Aufsehen.

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© Screenshot: SZ

Von Peter Anderson

Radeburg. Nackte Tatsachen ziehen offenbar immer noch am besten. Große internationale Zeitung und Online-Portale berichten in diesen Tagen mit Bildern von barbusigen Frauen oder schönen Damenrücken über die Schwierigkeiten, die eine in direkter Nachbarschaft zu einem FKK-Gelände in Volkersdorf geplante Flüchtlingsunterkunft heraufbeschwört.

Erschienen sind die Artikel in der renommierten Londoner Times, in der auflagenstärksten niederländischen Zeitung De Telegraaf, im polnischen Nachrichtenmagazin Wprost sowie auf verschiedenen ungarischen Internet-Seiten. Volkersdorf wird dabei meistens in die geografische Nähe von Meißen gerückt.

Auslöser für den internationalen Wirbel ist eine Meldung der Bild-Zeitung vom Montag. Demnach habe der 400 Mitglieder starke Verein der Waldteichfreunde gefordert, einen Sichtschutz für seine seit 1905 bestehende Anlage zu bauen. Anlass sind die Pläne, in der Nähe ein Asylbewerberheim für mehr als 100 Ausländer einzurichten. Der Landkreis schickte der Zeitung zufolge daraufhin mehrsprachige Tafeln, die das Tragen von Badebekleidung fordern. An der Asylunterkunft solle zudem ein Sichtschutz entstehen.

Der Campingplatz der Waldteichfreunde ging um etwa 1910 aus Vorläufern der FKK-Bewegung hervor. Am FKK-Gebot halten die Waldteichfreunde weiterhin fest. Zumindest auf der Liegewiese und beim Baden. Viele Urlauber verbringen regelmäßig ihre Ferien in der Anlage. Dauercamper aus ganz Sachsen, Thüringen und sogar aus Polen hält es seit Jahren am Niederen Waldteich. Schließlich kostet eine kleine Stellfläche für den Campingwagen nur 355 Euro pro Jahr. Hinzu kommen Strom und eine Jahresgebühr für Mitglieder von 50 Euro pro Erwachsenen und zehn Euro pro Kind.