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Neue Pläne für den Wohnpark

An der Muskauer Straße in Bautzen stehen schon einige Doppelhäuser. Nun wagt sich der Bauherr an ein noch größeres Projekt.

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© Visualisierung: Bauplanung Hille

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Bauherr Mathias Hille ist ein Mann mit Prinzipien. Für seinen Wohnpark an der Muskauer Straße in Bautzen hat er für sich selbst gleich zwei Regeln festgelegt. Die Häuser, die er dort errichtet, werden nicht vermietet, sondern verkauft. Und die Baufirma legt erst dann los, wenn sich bereits Käufer gefunden haben. Bisher hat er sich strikt an diese beiden Regeln gehalten. Nur einmal musste der Bautzener Ingenieur eine Ausnahme machen.

In seinem Wohnpark an der kleinen Straße „Zur Gartensiedlung“ hatte Mathias Hille neben den bereits verkauften Doppelhäusern auch ein Musterhaus errichtet. Die Kunden konnten sich in den Räumen umsehen und so leichter herausfinden, ob ein eingeschossiges Gebäude zu ihnen passt. Doch mittlerweile hat Mathias Hille das Musterhaus an eine Familie vermietet. Einen Interessenten zu finden, war wirklich nicht schwer. Hauskäufer überlegen lange und es vergehen Monate, bevor die Bauarbeiten starten können. Die Suche nach den Mietern war da viel einfacher.

Doch Mathias Hille ändert sein Konzept nicht einfach. Zu einem Mietstandort soll der Wohnpark an der Muskauer Straße nicht werden. Um stattdessen weitere Käufer für seine Häuser zu finden, hat Hille ein neues Musterhaus errichtet. Weil das nun auch begehbar ist, sind ab dieser Woche wieder Hausbesichtigungen möglich.

Noch hat der Bauherr an der Muskauer Straße Platz für weitere Gebäude. Bislang konnte er fünf Doppelhäuser errichten. Die sind vor allem für ältere Menschen gedacht. „Wenn die Kinder raus sind, wird das eigene Haus zu groß. Viele verkaufen es und suchen sich etwas Kleineres“, erklärt er. Dass zu seinen Häusern keine riesigen Grundstücke gehören, sondern Gärten, die zwischen 300 und 400 Quadratmetern groß sind, ist bei seiner Zielgruppe sogar ein Vorteil. Denn viele, die es vom Land in die Stadt zieht, hatten bereits große Flächen, um die sie sich kümmern mussten. Nun suchen sie etwas Pflegeleichteres. Auch viele Rückkehrer, die es aus dem Westen Deutschlands wieder in ihre Heimatstadt zieht, haben sich bereits bei Mathias Hille gemeldet.

Auf dem Papier ist alles fertig

Doch dem Bauherrn ist es auch nicht entgangen, dass es gerade Familien in der Stadt Bautzen nicht leicht haben, passende Wohnungen zu finden. Um auch ihnen etwas bieten zu können, ist er bereit, ein komplettes Doppelhaus an eine Familie zu verkaufen. Nicht 75 Quadratmeter, sondern das doppelte der Wohnfläche steht den Eltern mit ihren Kindern dann zur Verfügung. „Ich bin bei den Häusern flexibel, stelle mich auf die Käufer ein“, sagt er.

So verwundert es nicht, dass der Bautzener auch für jene eine gute Nachricht hat, die nicht unbedingt ein komplettes Haus kaufen wollen. Weiter vorn an der Muskauer Straße plant Mathias Hille schon lange zwei größere Mehrfamilienhäuser. In einem Haus sind drei, in dem anderen sechs Eigentumswohnungen geplant. Die Wohnungen werden zwischen 75 und 110 Quadratmeter groß sein. Auf dem Papier ist schon alles fertig. Mathias Hille könnte sofort mit dem Bau beginnen. Doch auch hier hat er sich vorher genau überlegt, wann er die Bauarbeiter rufen möchte. Und das hat wieder etwas mit seinen eigenen Regeln zu tun. Erst wenn der Bautzener zwei Drittel der Wohnungen verkauft hat, rollen die Bagger. Doch der Bauherr ist bereits guter Dinge. „Eines dieser Häuser werden wir im kommenden Jahr errichten“, sagt er.

Gemeinsame Feste

Mathias Hille ist froh, dass sich der Wohnpark so gut entwickelt. Anfang 2014 rückten die Baumaschinen auf der Fläche zwischen dem Taucherfriedhof und der Durchgangsstraße an. Keine sechs Monate später stand das erste Haus. Seitdem wächst der Wohnpark stetig. Allerdings langsamer, als es der Bauherr gehofft hatte. Eigentlich wollte er im vergangenen Jahr das Wohngebiet fertigstellen. Am Anfang lief der Verkauf gut. Viele Interessenten meldeten sich. Das ist auch heute noch so. Es stellte sich aber heraus, dass bis zum Kauf viel Zeit vergeht. Doch Mathias Hille hat nicht nur seine Prinzipien, sondern auch viel Geduld – und Spaß mit den ersten Bewohnern. Die fühlen sich richtig wohl, meint der Bauherr. Sogar gemeinsame Feste feiern die Hausbesitzer schon. Zu einem wurde Hille bereits eingeladen.