Rafael Barth

Für Swantje A. ist der Tag gerettet: Es gibt Schnitzel in der „Mensa Brühl“. Endlich mal wieder! Denn das isst die Kunststudentin besonders gern. Bis zum Ende des vorigen Semesters gab es täglich Schnitzel mit Pommes in der Mensa der Kunsthochschule an der Brühlschen Terrasse. Die wurde bislang von einer Dresdner Metzgerei betrieben, was zur Folge hatte, dass der Speiseplan sehr fleischlastig war. Die Kritik daran häufte sich. Deshalb vermietet das Studentenwerk die Kantine nicht mehr, sondern beliefert sie seit Beginn des Semesters selbst mit Essen aus der Neuen Mensa an der Bergstraße.

Swantje A. ist mäßig zufrieden. „Die hatten vorher mehr Auswahl“, sagt die 22-jährige Malerei-Studentin. Während früher eine Handvoll Gerichte auf der Karte standen, sind es nun zwei. Eins davon ist immer vegetarisch. Eine Salatbar lohnt sich für das Studentenwerk an diesem Standort nicht. Deshalb gibt es geschnippeltes Grünzeug ausschließlich fertig abgepackt. A.s Kommilitone Ruben Müller sagt: „Die Salate sind kleiner geworden, aber das Essen ist insgesamt besser.“

Die Hauptgerichte gibt es für Studenten ab 1,80 Euro; Spezialitäten wie Lamm kosten bis zu 3,50 Euro. Zusätzlich bieten die Servicekräfte Andrea Seliga-Mainz und Ria Haaser Suppen an, vegane Bagels sowie Pizza zum Mitnehmen und Kuchen. Mit der Zeit wollen die beiden mehr Leute verköstigen. Zurzeit werden jeden Tag 80 bis 90 Portionen ausgeteilt; angepeilt werden bis zu 130 verkaufte Hauptgerichte. Das Studentenwerk hat sich darauf eingestellt, auch den einen oder anderen Dresdner oder Besucher zu bedienen. „Das Ziel, Touristen zu beköstigen, haben wir jedoch nicht“, sagt Sprecherin Heike Müller. Für Gäste kostet das Essen ohnehin mehr als für Hochschulangehörige.

Nach wie vor sind die Mensa-Wände kahl, und das in einer Kunsthochschule, bei den Meistern von morgen. Das könnte sich im nächsten Jahr ändern. Das Studentenwerk will zusammen mit der Akademie eine Gestaltung besprechen.