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Neuer Ärger für Ex-NPD-Kreischef Marco Wruck

Im Streit ums Geld haben frühere Parteifreunde den Weißenberger Marco Wruck angezeigt. Der weist die Vorwürfe zurück und erhebt seinerseits schwere Anschuldigungen.

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© Uwe Soeder

Bautzen. Ex-NPD-Kreischef Marco Wruck droht neuer juristischer Ärger. Im Streit um Ungereimtheiten in der Kasse des Bautzener Kreisverbandes hat Sachsens NPD-Vorsitzender Jens Baur den früheren Weggefährten jetzt angezeigt. Marco Wruck ist wegen Vermögensdelikten bereits vorbestraft. Bis vor wenigen Wochen hatte der den Kreisverband Bautzen geführt. Er bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.

Schon im Februar war Marco Wruck von der Mitgliedsliste gestrichen worden. Jens Baur verweist auf nicht gezahlte Mitgliedsbeiträge. Dagegen hatte sich der Weißenberger zunächst zur Wehr gesetzt. Sein Ansinnen war jedoch erst vor Kurzem abgelehnt worden – sein Rausschmiss somit endgültig. Seine alten Parteifreunde monieren indes nicht allein die fehlenden Beiträge. Nach Worten von Jens Baur fehlen in der Kasse des Kreisverbandes 875 Euro: „Herr Wruck konnte uns bislang nicht erklären, wo die verblieben sind. Das Geld hat Herr Wruck offenbar veruntreut.“

Wruck bestreitet Vorwürfe

Marco Wruck bestreitet das. Als Kreischef habe er sich mit um die Finanzen des Verbandes gekümmert. Er habe Belege für alle Entnahmen vorliegen. Trotz des Rauswurfs habe aber noch immer keine endgültige Übergabe stattgefunden. „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, erklärt Marco Wruck, der viel mehr eine Retourkutsche des NPD-Landeschefs Jens Baur vermutet.

Der war wiederum jüngst in die Schlagzeilen geraten, weil er angeblich gegenüber seiner Ex-Freundin handgreiflich geworden war. Von den vermeintlichen Vorgängen habe Marco Wruck nach eigenen Worten seit Jahresbeginn gewusst und deshalb eine weitere Zusammenarbeit mit Jens Baur abgelehnt. Weil sich der Ex-Chef des NPD-Kreisverbandes derweil von einer Textnachricht von Jens Baur bedroht fühlt, habe er auch ihn inzwischen angezeigt.

Marco Wruck hatte erst im November den Kreisverband übernommen. Wegen des Streits mit der NPD-Landesspitze habe er auch auf eine Direktkandidatur für den Bundestag verzichtet. Nach seinem Rausschmiss war der Bautzener Jürgen Kühn zum neuen Vorsitzenden des NPD-Kreisverbandes gewählt worden. (SZ/sko)